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19.09.2015 | 08:49 | Kunststofftochter 

Bayer hofft auf Milliarden durch Börsengang der Tochter Covestro

Leverkusen - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will mit dem Börsengang seiner Kunststofftochter Milliarden einnehmen.

Bayer will sich auf Kerngeschäft konzentrieren
(c) proplanta
Die Aktien der Tochter Covestro sollen zum Preis von 26,50 bis 35,50 Euro ausgegeben werden, teilte Bayer am Freitagabend mit.

Der Börsengang ist Teil eines großangelegten Umbaus bei Bayer. Der Dax-Konzern will sich künftig vor allem auf das Pharma- und Agrarchemiegeschäft konzentrieren. Die Kunststoffsparte Covestro, bis vor Kurzem noch bekannt als Bayer MaterialScience, stellt unter anderem Dämm-Material, Lacke, Beschichtungen, Klebstoffe und Matratzenschaum her.

Mit seinem Umsatz im vergangenen Jahr von rund 11,7 Milliarden Euro liegt Covestro im Bereich von Dax-Konzernen wie dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck oder dem Baustoffhersteller HeidelbergCement.

Die Aktionäre will Covestro von Anfang an am Gewinn beteiligen. Bereits für das verkürzte Geschäftsjahr 2015 ist eine Dividendenausschüttung in Höhe von 100 bis 150 Millionen Euro vorgesehen. Ab dem Geschäftsjahr 2016 sollen dann 30 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses an die Anteilseigner in Form von Dividendenzahlungen fließen. «Wir gehen davon aus, dass unser starker freier Cashflow eine nachhaltige Dividendenpolitik ermöglicht», betonte Covestro-Chef Patrick Thomas.

Das Unternehmen bietet im Rahmen einer Kapitalerhöhung zwischen 70,4 bis 94,3 Millionen Aktien an. Angestrebt wird demnach ein Bruttoerlös von rund 2,5 Milliarden Euro, wobei sich die Zahl der auszugebenden Aktien nach dem Ausgabepreis richtet. Der Streubesitz dürfte nach Platzierung aller Aktien zwischen 34 und 40 Prozent liegen und der Anteil von Bayer sich entsprechend verringern. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern hatte aber bereits angekündigt, dass er sich über kurz oder lang komplett zurückziehen will.

Den Erlös aus dem Börsengang wird Covestro überwiegend zur Rückzahlung seiner Schulden an Bayer verwenden. Diese sollen sich unmittelbar nach der Kapitalerhöhung zusammen mit Pensionsverpflichtungen auf rund 4 Milliarden Euro belaufen. Die Zeichnungsfrist für die Papiere läuft vom 21. September bis voraussichtlich zum 1. Oktober. Die Erstnotiz ist dann für den Folgetag geplant. (dpa)
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