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19.02.2007 | 06:55 | Windenergie 

Erneuerbare Energien erfreuen Anleger - Bieterkampf um REpower

Hamburg - Der spektakuläre Bieterkampf um den Hamburger Windanlagen-Hersteller REpower wird für die Aktionäre der Firma zu einem glänzenden Geschäft.

Windrad
(c) proplanta
Seit der französische Areva-Konzern und die indische Suzlon-Gruppe um die Mehrheit an dem Unternehmen wetteifern, hat sich der Aktienkurs des Unternehmens in ungeahnte Höhen geschwungen. Seit Jahresbeginn ist das Papier von 80 auf mehr als 140 Euro gestiegen, gemessen am Kurs vor einem Jahr hat sich der Wert des Unternehmens sogar mehr als verdreifacht. Dabei ragt REpower als Einzelfall heraus, ist aber nicht untypisch. Auch die Kurse anderer Unternehmen aus der Windenergie- und der Solarbranche wie Nordex, Conergy oder Solarworld legen seit längerem deutlich zu.

Die aktuelle Energiepolitik begünstigt Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen. Weltweit hat wegen der hohen Ölpreise und der Klima-Risiken die Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen an Intensität gewonnen. Dabei setzten die meisten industrialisierten Länder - außer Deutschland - auf Kernenergie, aber auch Wind, Sonne und Biomasse profitieren in vielen Ländern von üppigen staatlichen Förderprogrammen. Die deutschen Hersteller von Windanlagen, die weltweit eine führende Position einnehmen, rechnen deshalb in den kommenden Jahren mit stabilen zweistelligen Wachstumsraten.

Der französische Areva-Konzern, der weltweit führende Hersteller von Atomkraftwerken, war im Januar vorgeprescht und wollte für eine REpower-Aktie 105 Euro bezahlen - «ein faires Angebot», wie Areva-Chefin Anne Lauvergeon betonte. Sie will REpower zum Kern einer neuen Unternehmenssparte «Erneuerbare Energien» ausbauen. Übertrumpft wird «Atom-Anne» bislang von Suzlon-Gründer Tulsi R. Tanti, der 26 Euro je Aktie auf das Angebot drauflegte und damit weltweit zur Nummer drei unter den Windanlagen-Herstellern aufsteigen will, hinter Weltmarktführer Vestas aus Dänemark und General Electric Wind. Tanti bewertet REpower mit mehr als einer Milliarde Euro - für Aktienanalyst Stephan Wulf von Sal. Oppenheim «nicht nachvollziehbar».

Der REpower-Vorstand muss nun offiziell zu den beiden Angeboten Stellung nehmen. REpower-Chef Fritz Vahrenholt hatte die Areva- Offerte zunächst begrüßt; seitdem zwei Angebote vorliegen, ist er verstummt. Denn sowohl Areva als auch der portugiesische Suzlon-Partner Martifer sind bereits Großaktionäre bei REpower. In den nächsten Tagen muss der Vorstand eine offizielle Stellungnahme zu dem Areva-Angebot abgeben, später auch zu Suzlon. Ob der Vorstand dem französischen Staatskonzern oder dem indischen Mittelständler als neuem Mehrheitsaktionär zuneigt, ist derzeit offen. Möglicherweise bewertet er auch beide Offerten positiv.

Beide Bieter wollen keine Arbeitsplätze streichen, sondern in REpower investieren und die Geschäfte ausbauen. Tanti, der sich im Gegensatz zu Lauvergeon bislang noch nicht bei Vorstand und Belegschaft von REpower vorgestellt hat, will sein Angebot nicht als feindlich verstanden wissen und verspricht neue Arbeitsplätze in Deutschland. Lauvergeon muss nun nachlegen, wenn sie eine Chance auf die REpower-Mehrheit haben will, oder den Versuch abbrechen. Da sich die Fristen bei jedem neuen Angebot verändern, kann sich eine Entscheidung leicht bis Ende März oder April hinziehen. (dpa)


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