Jetzt will der Agrarkonzern stärker in einen möglichen neuen Trend der Landwirtschaft einsteigen: eine neue Generation von Chemikalien aus nachwachsenden Rohstoffen. Cargill hat die Vision, jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen von so genannten erneuerbaren Chemikalien herzustellen, wie der zuständige Cargill-Manager, Yusuf Wazirzada, mitteilte. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat Cargill viel in die Entwicklung von Kunststoffen aus Mais investiert. Bei aktuellen Preisen kann ein Bushel Mais im Wert von 3,25 USD einen Wert von 15 USD als Bio-Kunststoff erzielen. Daraus ergeben sich weitaus höhere Gewinnmargen, als bei der Erzeugung von Lebens- oder Futtermitteln möglich wären.
Obwohl die meisten Chemikalien aus Erdöl vorerst deutlich billiger bleiben werden, führen die hohen Ölpreise dazu, dass Kunststoffe, Schäume und Schmiermittel aus Pflanzen, die im Mittleren Westen der USA angebaut werden, wirtschaftlich attraktiver werden. Sojabohnen und Mais werden mittlerweile unter anderem in Teppichen, Kerzen, Salatverpackungen, Lippenstiften und Strümpfen verwendet. Auch der Handelsriese Wal Mart fragt neuerdings durch Druck von außen Verpackungen aus erneuerbarem Kunststoff nach.
Bei der weiteren Entwicklung von erneuerbaren Chemikalien könnten sich jedoch auch Hindernisse ergeben. So könnte die Nutzenverlagerung von immer mehr landwirtschaftlichen Produkten in Richtung des Energie- und Industriesektors zu einer steigenden Nachfrage führen und die Rohstoffpreise stark ansteigen lassen. Für viele Hersteller besteht zudem das Problem, dass die Umstellung ihrer Maschinen für die Nutzung der erneuerbaren Chemikalien zu teuer ist.
Die Möglichkeit, Kunststoffe und andere Materialien durch landwirtschaftliche Produkte zu ersetzen, erregt bei manchen Landwirten jedenfalls großes Interesse, die sich jetzt schon zwischen der Erzeugung von Nahrungsmitteln oder Ethanol entscheiden müssen. DJG/DJN/kko/mol/19.4.2007
Dow Jones Newswires
April 19, 2007 09:34 ET (13:34 GMT)
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