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08.03.2016 | 13:39 | Weltmilchmarkt 

Düstere Milchpreisprognose von Fonterra

Auckland - Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra rechnet im laufenden Jahr nicht mehr mit einer nachhaltigen Verbesserung der Lage am Weltmilchmarkt und hat deshalb seine Prognose für den Milcherzeugerpreis erneut nach unten korrigiert.

Milchpreisprognose 2016
(c) proplanta
Wie das Unternehmen heute mitteilte, können die Milchbauern in der bis Ende Mai laufenden Saison 2015/16 nur noch mit einem Basispreis von 3,90 NZ$ (2,41 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff rechnen. Bereits Ende Januar hatte die Molkerei ihre Erwartungen für den Auszahlungspreis um 0,45 NZ$ (0,28 Euro) heruntergeschraubt; im Herbst war man für die laufende Saison noch von einem Basispreis von 4,60 NZ$ (2,85 Euro) für das Kilogramm Milchfeststoff ausgegangen.

Zusammen mit der Vergütung von Genossenschaftsanteilen dürfte die Auszahlungsleistung 2015/16 nun bei 4,40 NZ$ (2,72 Euro) liegen; das wäre niedrigste Niveau seit zehn Jahren. Der Fonterra-Vorsitzende John Wilson begründete die gesenkte Milchpreisprognose mit der fortgesetzt schwierigen Situation am Weltmarkt. Er betonte, dass sich Fonterra voll auf die Reduzierung von Kosten und die Profitmaximierung konzentrieren werde und stellte den Erzeugern erneut Liquiditätshilfen in Aussicht. Diese hatte das Unternehmen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2015 gewährt, jedoch zum Jahreswechsel beendet.

Fonterra-Geschäftsführer Theo Spierings sieht den globalen Milchmarkt bereits seit 18 Monaten im Ungleichgewicht, weil die großen Nachfrager Russland und China weniger importierten und die EU-Milcherzeugung stärker expandiere als gedacht. Vor allem die EU müsse auf die niedrigen Preise reagieren und weniger produzieren, betonte Spierings. Er erwarte bis zum Jahreswechsel keine wesentliche Veränderung der globalen Marktlage; lediglich eine Abnahme der zur Verfügung stehenden Exportmengen könnte die Preise doch noch früher steigen lassen als gedacht.  
AgE
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