Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.02.2010 | 06:32 | Energieversorger 

EnBW will trotz Krise und Schulden wachsen

Karlsruhe - Die Wirtschaftskrise hat ihre Spuren auch beim erfolgsverwöhnten Energieversorger EnBW hinterlassen.

EnBW will trotz Krise und Schulden wachsen
Obwohl sowohl der Strom- als auch der Gasabsatz deutlich zurückgingen, sprach EnBW- Chef Hans-Peter Villis am Dienstag in Karlsruhe von einem «soliden und zufriedenstellenden Jahresergebnis». Es sei für den drittgrößten deutschen Energiekonzern Grundlage für weitere Investitionen etwa beim Kraftwerksausbau, für Beteiligungen und für die nach wie vor angestrebte Ausweitung des Gasgeschäfts. Bei letzterem hofft die EnBW auf Synergien durch ihre Beteiligung beim traditionell im Gasbereich starken niedersächsischen Versorger EWE.

Für das laufende Jahr ist Villis vorsichtig optimistisch, er rechnet mit einem konstanten Ergebnis. Weder bei Strom noch bei Gas sind demnächst Preiserhöhungen geplant. «Die Wirtschaftskrise hat zu Mehrbelastungen des operativen Ergebnisses in Höhe von 166 Millionen Euro geführt», so Villis. Dass man 2009 dennoch ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erreicht habe, sei «Folge der operativen Stärke der EnBW». So seien durch eine deutlich verbesserte Erzeugungsmarge negative Entwicklungen ausgeglichen worden.

Der bereinigte Konzernüberschuss sank um ein Fünftel (20 Prozent) auf 879,1 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern (EBIT) blieb 2009 im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant bei 1,79 Milliarden Euro. Der Umsatz sank auf 15,56 (Vorjahr: 16,3 Mrd) Milliarden Euro. Die Absatz- und Umsatzrückgänge begründete Villis vor allem mit den Produktionsrückgängen und Stillständen in der Auto- und Metallindustrie.

Bis 2012 plant die EnBW Investitionen in Höhe von 7,9 Milliarden Euro, darunter 1,5 Milliarden für den Ausbau der Erneuerbaren Energien - etwa für Wasser- und Windkraftanlagen in der Türkei. Außerdem sind neue thermische Kraftwerke geplant und der Ausbau des Gasgeschäfts etwa durch das Speicherprojekt in Etzel.

Villis verteidigte den zwei Milliarden Euro teuren Einstieg bei der Oldenburger EWE, die wiederum 48 Prozent am begehrten Gasimporteur VNG hält. Auch wenn nach der jüngsten Aufstockung der Gazprom-Anteile an VNG die angestrebte Mehrheit bei dem Leipziger Gasimporteur durch die Karlsruher in die Ferne gerückt ist: «Ich habe eine Menge Zeit und alle Optionen», meinte Villis. Die EnBW hat sich die Option auf den Erwerb des EWE-Anteils an VNG gesichert.

Die durch das Investitionsprogramm gestiegenen Schulden in Höhe von 6,8 Milliarden Euro in 2008 auf 9,17 Milliarden Euro im vergangenen Jahr bekümmern Villis nicht: «Die Investitionen werden sich auszahlen», zeigte sich der EnBW-Vorstandsvorsitzende zuversichtlich. Der Hauptversammlung am 29. April will er eine Dividende von 1,53 (Vorjahr: 2,01) Euro vorschlagen.

Die EnBW hat etwa 21.100 Mitarbeiter. Größte Aktionäre sind der französische Stromkonzern Electricité de France (EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01 Prozent. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Der EnBW geht es gut - Preise für Kunden steigen

 EnBW-Bilanz mit dickem Plus - Dividende auf 1,50 Euro erhöht

 Chefwechsel bei EnBW

 EnBW startet Bau von 80-Hektar-Solarpark in Baden-Württemberg

 Energiewende ist nötig, aber dauert lange und kostet viel

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger