2016 lag der Jahresfehlbetrag bei fast 1,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart mitteilte. Im Vorjahr hatte es hauptsächlich wegen des Verkaufs von Wertpapieren noch einen Gewinn von gut 158 Millionen Euro gegeben.
Der Pakt zur Entsorgung der atomaren Altlasten habe das Konzernergebnis mit 2,4 Milliarden Euro belastet. Dieser sieht vor, dass der Staat den Energieriesen die Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls abnimmt. Dafür sollen die Versorger 23,55 Milliarden Euro einschließlich eines Risikoaufschlags an einen staatlichen Fonds überweisen. Die Konzerne sind verpflichtet, das Geld am 1. Juli 2017 einzuzahlen.
Der hohe Risikoaufschlag bringe das Unternehmen in der derzeitig schwierigen wirtschaftlichen Situation an die Grenze der Leistungsfähigkeit, sagte Vorstandschef Frank Mastiaux. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf knapp 19,37 Milliarden Euro. Für 2016 will
EnBW keine Dividende zahlen. Außerdem sollen die mehr als 20.000 Mitarbeiter für die nächsten Jahre auf 6,3 Prozent ihres Geldes verzichten und damit einen Beitrag zur Konsolidierung leisten.
EnBW unternimmt seit Jahren große Anstrengungen, die Energieerzeugung auf erneuerbare Quellen zu verlagern. Bis 2020 sollen die Bereiche Erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze deutlich wachsen.