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02.05.2014 | 13:56 | Biogasbranche 

EnviTec Biogas trotzt schwierigem Branchenumfeld

Lohne - Für die deutsche Biogasbranche war das Jahr 2013 wie erwartet eine große Herausforderung.

Biogasanlage
(c) proplanta
Nachdem die Nachfrage in Deutschland, dem bisher wichtigsten Markt der Branche, bereits in 2012 um 80 Prozent eingebrochen war, ist das Neubauvolumen in 2013 nochmals um rund einem Viertel gesunken. Der Grund: Die anhaltende Diskussion um die künftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen und mögliche rückwirkende Eingriffe in die Vergütung für Strom aus erneuerbaren Quellen sorgt für große Verunsicherung bei allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette.

„EnviTec hat frühzeitig die Internationalisierung vorangetrieben und in den Betrieb eigener Biogasanlagen investiert“, sagt Jörg Fischer, Finanzvorstand der EnviTec Biogas AG. „Davon profitieren wir in dieser für die Branche schwierigen Phase.“

Aufgrund einer starken Entwicklung im Eigenbetrieb hat EnviTec Biogas (ISIN: DE000A0MVLS8) das operative Ergebnis (EBIT) im Geschäftsjahr 2013 auf 2,4 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Das Konzernergebnis lag 2013 bei 0,3 Mio. Euro nach 1,8 Mio. Euro im Vorjahr. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,02 Euro für das Jahr 2013 (Vorjahr: 0,08 Euro).

Im Jahr 2013 hat EnviTec insgesamt 148,8 Mio. Euro umgesetzt nach 190,5 Mio. Euro im Vorjahr. Erstmals hatte der Geschäftsbereich Eigenbetrieb den größten Anteil am Konzernumsatz. Der Erlös aus dem Betrieb eigener Biogasanlagen legte von 40,8 Mio. Euro um 53,1 Prozent auf 62,5 Mio. Euro zu. Der Umsatz im Anlagenbau nahm von 124,6 Mio. Euro auf 47,3 Mio. Euro ab - dazu hat das Auslandsgeschäfts 25,6 Mio. Euro beigetragen.

Jörg Fischer: „Leider bleiben im aktuellen Entwurf des Erneuerbare Energien Gesetzes die Vorteile von Biogas und Biomethan als Multitalente, die als dezentrale Energie ohne Netzausbau grund- und spitzenlastfähig sind und so einen wichtigen Beitrag als Systemstabilisatoren leisten, unberücksichtigt. Noch nicht mal der Bestandsschutz ist abschließend gesichert. Stattdessen setzt die Bundesregierung auf Erdgasimporte und Kohle, den Primärenergieträger mit der schlechtesten CO2-Bilanz. Daher werden wir uns noch stärker auf das Auslandsgeschäft und den Eigenbetrieb fokussieren.“

EnviTec verfügte Ende 2013 über ein Eigenkapital in Höhe von 169,4 Mio. Euro und damit über ein solides finanzielles Fundament. Dies entsprach einer Eigenkapitalquote von 57,4 Prozent (Vorjahr: 52,3 Prozent). Der Brutto-Cashflow lag im Jahr 2013 bei 7,5 Mio. Euro (Vorjahr: 16,5 Mio. Euro) und der Netto-Cashflow bei 37,8 Mio. Euro (Vorjahr: 32,5  Mio. Euro).

EnviTec Biogas verfügte Ende 2013 über einen Auftragsbestand in Höhe von 67,6 Mio. Euro. Dieser ist eine gute Grundlage für ein stabiles Jahr 2014. Im laufenden Jahr erwartet EnviTec einen Konzernumsatz zwischen 145 und 165 Mio. Euro. Das operative Ergebnis sollte weiterhin positiv sein.

Der Eigenbetrieb wird erneut den wesentlichen Teil zum Konzernumsatz- und gewinn beitragen. Das Unternehmen wird die Produktionskapazität von 52 Megawatt weiter optimieren und gezielt neue Anlagen bauen. Sofern es die Rahmenbedingungen zulassen, soll die Produktionskapazität im Eigenbetrieb in 2014 und in 2015 um jeweils vier MW ausgebaut werden. Im Fokus stehen dabei Deutschland und Großbritannien.

Im Anlagenbau wird das Auslandsgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen. Es gibt zahlreiche attraktive Märkte für Biogas und Biomethan. Darauf hat sich EnviTec in 2013 vorbereitet und verfügt nun über effizientere Strukturen  und eine angepasste Produktpalette. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind derzeit Frankreich und Großbritannien. Darüber hinaus hat EnviTec in den USA und China die ersten Aufträge erhalten und teilweise auch schon realisiert. (Pd)
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