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12.11.2014 | 15:07 | Energiekonzern 

Gabriel hält Vattenfall-Verkauf nur als Ganzes für sinnvoll

Berlin / Cottbus - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hält einen Verkauf des deutschen Vattenfall-Stromgeschäfts nur im Paket für sinnvoll.

Energieversorger
Noch steht nicht fest, ob es einen Käufer für die Braunkohle-Sparte von Vattenfall geben wird. Der Bundeswirtschaftsminister will bald nach Schweden fahren. Wie sieht die Zukunft des Kohle-Geschäfts aus? (c) proplanta
Alle Vattenfall-Aktivitäten - Wasserkraft, Braunkohle in Ostdeutschland sowie weitere Kraftwerke im Osten und Westen - sollten in einer Hand bleiben: «Eine Zerschlagung dieses Verbunds würde die Sicherung der Beschäftigung und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensbestandteile ebenso gefährden wie überzogene Preisvorstellungen», betont Gabriel in einem Strategie-Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Am Dienstag traf sich der SPD-Chef mit Vattenfall-Betriebsräten. Der schwedische Staatskonzern hatte auf Druck der neuen rot-grünen Regierung in Stockholm angekündigt, den Verkauf seiner Braunkohle-Sparte in der Lausitz prüfen zu wollen. Die Regierung setzt künftig auf erneuerbare Energien.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Vattenfall Europe Mining AG, Rüdiger Siebers, sagte nach dem Treffen mit Gabriel: «Wir werden den Gesprächsfaden fortführen.» Der Minister habe überzeugt und glaubhaft gemacht, dass er sich für die Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft einsetzen wolle.

Vattenfall betreibt im zweitgrößten Braunkohlerevier Deutschlands derzeit fünf Gruben in Brandenburg und Sachsen sowie mehrere Kraftwerke. Dort arbeiten etwa 8000 Menschen. Deutschlands größter Braunkohleförderer RWE will das Vattenfall-Geschäft nicht übernehmen, dagegen hat der tschechische Energiekonzern EPH Interesse bekundet. EPH besitzt auch die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft Mibrag in Sachsen-Anhalt.

Gabriel meint, dass Vattenfall nach Jahren mit Milliardengewinnen in Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Jobs sowie für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung habe. Fehlinvestitionen mit zweistelligen Milliardenverlusten in anderen Ländern dürften nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer und der deutschen Stromkunden abgeladen werden.

Demnächst will Gabriel nach Stockholm fahren, um mit dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven über die Zukunft von Vattenfall zu sprechen. (dpa)
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