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08.07.2011 | 09:42 | Mineralwasser  
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Gerolsteiner will US-Amerikaner auf den Geschmack bringen

New York - Gerolsteiner-Chef Axel Dahm ist ganz ehrlich: «Bis jetzt ist Gerolsteiner in den USA eher ein Nischenprodukt.» Um das zu ändern, hat er mehrere Dutzend amerikanische Journalisten in das angesagte Hotel «The Standard» in Manhattan eingeladen.

Mineralwasser
Gerolsteiner-Chef Axel Dahm ist ganz ehrlich: «Bis jetzt ist Gerolsteiner in den USA eher ein Nischenprodukt.» Um das zu ändern, hat er mehrere Dutzend amerikanische Journalisten in das angesagte Hotel «The Standard» in Manhattan eingeladen. Bei Häppchen und reichlich Gerolsteiner erläutert er ihnen, warum sein Mineralwasser das beste der Welt sei. Er erzählt über die Quelle in der Eifel, über Mineralien und deren Auswirkungen auf den Geschmack und dass es Gerolsteiner gelungen sei, binnen weniger Jahre zum Marktführer bei Mineralwässern in Japan aufzusteigen. Diesen Erfolg will Dahm in den USA wiederholen.

Noch sieht die Bilanz in den Vereinigten Staaten bescheiden aus: 7 Millionen Liter pro Jahr verschifft Gerolsteiner in das Riesenland, das ist gerade mal 1 Prozent der gesamten Produktion. 95 Prozent trinken die Deutschen selbst. «Wir haben in den USA noch nie Geld verdient», räumt Dahms unter vier Augen ein. Dabei ist sein Unternehmen nach seinen Worten seit zehn Jahren im größeren Umfang auf dem Markt vertreten. Ab 10 Millionen Liter lohne sich das Geschäft, schätzt Dahm. «Das ist nicht mehr so wahnsinnig weit weg.»

Die meisten Amerikaner trinken überhaupt kein Mineralwasser. Entweder sie greifen zu Leitungswasser oder sie holen sich einfaches Flaschenwasser, zumeist ohne Kohlensäure. Zu den großen Marken gehören Poland Spring von Nestlé oder Dasani aus dem Hause Coca-Cola. Auch Evian von Danone findet sich im Supermarkt-Regal. Es wird schwer, gegen diese internationalen Lebensmittel-Multis anzutreten, das weiß auch Dahm. «Wir sind ein Familienunternehmen und wir machen nichts anderes als Wasser. Wir können uns keine großen Werbekampagnen leisten.»

Doch Dahm hat sich prominente Unterstützung geholt: den aus Österreich stammenden Sternekoch Kurt Gutenbrunner, der in New York fünf Restaurants betreibt. Er soll das Mineralwasser aus der Eifel unter seinen Gästen und seinen Kollegen bekannt machen. Wenn die Leute erstmal im Restaurant auf den Geschmack gekommen seien, würden sie Gerolsteiner auch im Supermarkt kaufen, so die Idee. «Wir sind auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen», sagt Gerolsteiner-Chef Dahm.

Wenn US-Amerikaner heute zu prickelndem Mineralwasser greifen, dann haben sie zumeist San Pellegrino in der Hand, vielleicht auch Perrier. Beide Marken gehören zum Schweizer Lebensmittel-Konzern Nestlé. «Perrier haben wir schon überholt», sagt Dahm. Und San Pellegrino schaffe Gerolsteiner auch noch - schließlich enthalte sein Wasser ein Drittel mehr Mineralien und schmecke einfach besser. Um die eigene Marke bekannter zu machen, bietet Gerolsteiner sogar eine App für Apples iPhone an.

Doch Dahm hat ein Problem: Viele US-Amerikaner können gar kein Gerolsteiner kaufen. Die Flaschen fehlen schlicht im Supermarkt. Nur in wenigen Landstrichen ist Gerolsteiner bislang einigermaßen flächendeckend präsent: In New York und dem benachbarten New Jersey, in der Gegend um Los Angeles und San Francisco sowie in der Region Miami. «Mehr kommt später», sagt Dahm.

Er hat allerdings noch eine Trumpfkarte im Ärmel: «Wir versuchen gerade, mit Costco ins Geschäft zu kommen. Dann hätten wir's geschafft.» Costco ist einer der größten Einzelhändler der USA mit gigantischen Supermärkten im ganzen Land. Gegenüber den US-Journalisten hängt Dahm die Verhandlungen aber nicht an die große Glocke. Er will sich nicht abhängig machen von einem Handelsriesen. Lieber spricht er über sein Produkt selbst - und gibt am Ende der Veranstaltung jedem Besucher noch eine Flasche Gerolsteiner mit auf den Nachhauseweg. (dpa)
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Kommentare 
Mathias schrieb am 11.07.2011 12:01 Uhrzustimmen(58) widersprechen(74)
Unter ökologischen Aspekten kann ich Gerolsteiner nicht unterstützen. Ich finde es Wahnsinn, dass Wasser über den Ozean geschippert wird, wo es doch einfach aus der Leitung kommen kann.
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