Das geht aus einer Mitteilung beider Unternehmen hervor, die am Montag bekanntwurde. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes soll der gemeinsame Vertrieb noch in diesem Frühjahr starten. Gemeinsam sollen Käse, die sogenannte weiße Linie (Trinkmilch, Joghurt etc.), Sahne und Industrieprodukte wie Konzentrate vertrieben werden. Babynahrung, Eiscréme und Gesundheitsprodukte werde Humana weiterhin über eigene Vertriebstöchter vermarkten.
Humana und
Nordmilch hatten in der Vergangenheit bereits eine Fusion beider genossenschaftlich organisierter Konzerne geprüft. Die Pläne waren aber wieder ad acta gelegt worden. Gründe für den neuen Anlauf seien vor allem im Vertrieb seien stark schwankende Marktpreise und die fortschreitende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel, Hauptkunde der Molkereien. Westfalen-Lippes Bauernpräsident Franz-Josef Möllers hatte vor wenigen Tagen eine Konzentration auf der Seite der Milcherzeuger verlangt, um «Augenhöhe» mit den Einzelhändlern zu erreichen. Derzeit verarbeiten in Deutschland noch etwa 100 Molkereien die von den Bauern angelieferte Rohmilch.
Humana Milchunion mit Sitz in Everswinkel (Kreis Warendorf) hatte 2008 mit 3000 Mitarbeitern in vier Bundesländern einen Umsatz in Höhe von 2,2 Milliarden Euro erzielt. Die Bremer Nordmilch Gruppe verarbeitet jährlich vier Milliarden Kilogramm Rohmilch und erzielte 2007 mit 2900 Beschäftigten einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro. Nordmilch exportiert Milchprodukte in mehr als 80 Länder. (dpa)