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01.04.2009 | 11:02 | Milchwirtschaft 

Große Laudatio für Lebenswerk von Georg Scheitz, Begründer der Andechser Bio-Molkerei

Andechs - In seltenster Eintracht feierten und lobten Vertreter aus der Wirtschaft, des Verbands-Naturschutzes, der Bauernschaft, des zuständigen Staatsministeriums und der Arbeitnehmer zum 70sten Geburtstag des Molkereimeisters Georg Scheitz einen Unternehmer, der "sich um die Entwicklung der Bio-Agrarwirtschaft in Deutschland verdient gemacht hat."

Andechser Bio-Molkerei
(c) Andechser-Molkerei
Der 70.Geburtstag von Georg Scheitz war der Anlass, dass sich geladene Gäste in der Klostergaststätte in Andechs einfanden. Zur Überraschung nicht nur des Jubilars entwickelte sich die Feier durch die Laudatoren zu einem außergewöhnlichen Ereignis für Georg Scheitz und auch für die Anwesenden. Nachdem MR Heinz Hahn vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Lebenswerk von Georg Scheitz - das er als für die Bayerische Milchwirtschaft Zuständiger jahrzehntelang hatte beobachten und mitverfolgen können - ausführlich und detailkundig geschildert hatte, überreichte er ihm "mit den besten Wünschen und Grüßen" des Landwirtschaftsministers Helmut Brunner die Auszeichnung 'Bayerischer Löwe'.

Diese staatliche Würdigung stellt Georg Scheitz nun nicht nur in die Spitze geehrter bayerischer Unternehmer, sondern erkennt letztlich seine Verdienste um eine Neuorientierung der bayerischen und deutschen Milchwirtschaft zu nachhaltigem Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz an! Auf der Urkunde konkret: "Für die großen Verdienste um die Förderung der Bio-Milch in Bayern." Höchst bemerkenswert, dass diese Ehrung zusammen mit der Ehrung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. erfolgten konnte!"

Dessen 2. Vorsitzender Sebastian Schönauer hielt eine fulminante Laudatio, wobei seine Darlegungen über die Entwicklung der Bio-Agrarwirtschaft politisch "ergänzend bis konträr" sich darstellten. Auch er bemerkte es als außergewöhnlich, dass einstige politische Gegner heute Gemeinsamkeiten entdecken - die sich im Lebenswerk von Georg Scheitz auch trefflich beschreiben ließen. Ein aktuelles Stichwort hier war 'Als erste Molkerei gentechnikfreie Milch!'.

Die lebhafte Laudatio des Bundes Naturschutz wurde mit Ehrenurkunde und Medaille besiegelt: "Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. verleiht Herrn Georg Scheitz in Andechs diese Urkunde in Anerkennung seiner Verdienste und Pionierarbeit für die ökologische Landwirtschaft, Markterschließung für Bio-Milch und Milchverarbeitung in Bayern. Prof. Dr. Hubert Weiger, 1. Vorsitzender; Sebastian Schönauer, 2. Vorsitzender."

Der 1. Vorstand Josef Wetzstein von BIOLAND, jahrzehntelang 'Wegbegleiter' des 'ökologischen Wegs der Andechser Molkerei', beurteilte das Lebenswerk von Georg Scheitz aus Sicht der Öko-Agrarverbände. Dass Georg Scheitz und seine Familie mit ihren Vertrags-Bio-Milchbauern als erster diesen mühsamen Weg mit allen wirtschaftlichen Gefährdungen beschritten und immer wieder bestanden habe, beschrieb er als Erfolg eines bäuerlichen Charakteranteils. Der würde bei Bauern immer wieder helfen, sich aufzustellen und durchzubeißen. "Da war Georg Scheitz einer, der auf unserer Seite stand!" Mit herzlichsten Dankesworten verlieh der BIOLAND-Vorsitzende Georg Scheitz die Verbands-"Ehrennadel".

Den 'Festvortrag' aus Sicht eines Unternehmers hielt der 'Öko-Pionier der Fleischwirtschaft', der sich von einem "Saulus zum Paulus gewandelt" hatte: Karl Ludwig Schweisfurth. Als Ausgangsbasis des Verständnisses fand er seine Gemeinsamkeit mit Georg Scheitz darin, dass beide "das Handwerk" ihrer Branche "von der Pike" auf gelernt hätten. Mit dieser Basis hätten sie beide ihr wachsendes Unternehmen jeweils begreifen, führen und leiten können. Bei allen launigen und kurzweiligen Beispielen, mit dem Schweisfurth seinen lebhaften Vortrag illustrierte, vermittelte er klare Botschaften, die er am Lebenswerk des Unternehmers Georg Scheitz darlegte wie: die "Förderung der Familientradition mit rechtzeitiger Einbindung des Nachwuchses" oder auch "Bewahrung und Förderung unserer europäischen Handwerkskunst im Lebensmittelhandwerk als Teil des europäischen Kulturerbes".

Dass alle Laudatoren trotz ihrer unterschiedlichsten Herkünfte, Sichtweisen und Darstellungen letztlich in "einer Art gemeinsamer Schnittmenge" die Grundstimmung trafen, bestätigten die weiteren Dankesreden, Präsentationen und sehr persönlichen Wortbeiträge von Milchbauern, Ziegenmilchbauern und Angestellten der Molkerei. Georg Scheitz dankte es allen nach vielen Stunden in bewegten Worten - die 'Standing Ovations' waren allen Anwesenden sichtlich ein Anliegen! (ots)
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