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21.05.2011 | 08:03 | Fairtrade 

Handelshaus Gepa: Wachstum mit fairem Handel

Wuppertal - Eine betuchte Kundschaft und der Einzug in die Regale der Lebensmittelläden verleihen dem Handel mit fairen Produkten Rückenwind.

Fairer Kaffee
Davon hat auch das der Entwicklungshilfe verpflichtete Handelshaus Gepa in Wuppertal im Geschäftsjahr 2010/11 (31.3.) profitiert. Die Umsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent auf 58,4 Millionen Euro, berichtete der Großhändler für Lebensmittel und Handwerksprodukte aus fairer Herkunft am Donnerstag.

Den größten Schub brachte der Vertrieb über den Lebensmitteleinzelhandel. In Supermärkten sowie in Bio- und Naturkostläden wuchs der Umsatz um 17 Prozent auf 17,6 Millionen Euro. «Fairer Handel liegt im Trend», sagte Gepa-Geschäftsführer Thomas Speck in Wuppertal, «und unsere Kundschaft hat in der Regel nicht ganz wenig Geld im Portemonnaie, viele machen sich Gedanken über die Zukunft des Planeten.» Und geben beispielsweise für Gepa-Kaffee ein bis zwei Euro mehr pro Pfund aus als für konventionellen.

Traditionell ist bei der Gepa aber der Umsatz am größten in den bundesweit 800 Weltläden und bis zu 5.000 Aktionsgruppen. Hier wurden 22,8 Millionen Euro erlöst, mit einem Zuwachs von 3 Prozent. Der Bereich der Großverbraucher - dazu gehören Kantinen oder Cafés, die vor allem Kaffee abnehmen - legte leicht zu und brachte einen Umsatz von 6,3 Millionen Euro. Der Onlineshop kam auf eine halbe Million Euro Umsatz, aber die Steigerung lag bei fast 40 Prozent.

Die Gepa wird von den Entwicklungsorganisationen der beiden großen Kirchen getragen. Das nach eigenen Angaben größte Fair-Handelshaus in Europa wurde 1975 gegründet, um Produkte aus Entwicklungsländern zu vertreiben: Zum Prinzip gehören langfristige Beziehungen zwischen Kleinbauern und den Abnehmern sowie garantierte Preise. «Wir zahlen mehr, in guten wie in schlechten Zeiten», beschrieb Marketing-Chef Robin Roth das Konzept. Mit 170 Genossenschaften mit jeweils teils mehreren tausend Kleinbauern in Lateinamerika, Asien und Afrika arbeitet die Wuppertaler Organisation zusammen.

Lebensmittel wie Kaffee, Kakao, Honig, Wein, Reis und Tee sind die wichtigsten Angebote; drei Viertel davon wird in Bio-Qualität produziert. Kaffee ist das Hauptprodukt. Fast die Hälfte des Jahresumsatzes wurde mit dem liebsten Getränk der Deutschen gemacht.

Allerdings machen die explodierenden Preise für die Bohnen auch dem fairen Handel zu schaffen. Die Gepa zahlt ihren Produzenten garantiert einen Aufschlag auf den Weltmarktpreis und musste zuletzt Anfang April die Preise erhöhen. In den kommenden Jahren sollen neue Produkte und Sortimente entwickelt werden, unter anderem für Schokolade, Tee und Honig. (dpa)
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