Preiserhöhungen überall auf der Welt hätten zu dem Wachstum beigetragen, erklärte Kraft am Donnerstag in Northfield im US-Bundesstaat Illinois.
Der Gewinn fiel allerdings um mehr als die Hälfte auf unterm Strich 799 Millionen Dollar. Der steile Absturz lag aber nur daran, dass Kraft im Vergleichszeitraum sein nordamerikanisches Pizzageschäft an den Schweizer Rivalen
Nestlé verkauft hatte, was damals den Gewinn um stattliche 1,6 Milliarden Dollar nach oben getrieben hatte. Operativ verdiente Kraft nun mehr.
«Die Zahlen des ersten Quartals stimmen uns für das restliche Jahr zuversichtlich», sagte Finanzchef Tim McLevish. Er versprach weiteres Wachstum und einen höheren operativen Gewinn. Gleichzeitig warnte er allerdings, dass die Rohstoffkosten weiter stiegen.
Kraft verlangt daher nachdrücklich politische Schritte gegen Spekulation auf Rohstoffmärkten. «Bis Ende des Jahres muss die Politik etwas gegen die Spekulation auf den Rohstoffmärkten getan haben. Sonst könnten Kaffeeunternehmen in existenzielle Not geraten», sagt der Europa-Kaffeechef von Kraft Foods, Hubert Weber, dem Bremer «Weser Kurier» (Samstagausgabe).
Auch bei anderen Lebensmittelrohstoffen, wie Weizen oder Mais, müssten die Preissteigerungen gestoppt werden. «Es gibt riesige Märkte, in denen sich Investoren engagieren können», sagte Weber. «Von Lebensmittelmärkten sollten sich spekulativ veranlagte Investoren aus rein gesellschaftlicher Verantwortung fernhalten. Damit sollte man nicht zocken. Das Thema ist zu ernst."
Kraft hatte sich Anfang 2010 durch die Übernahme des britischen Süßwarenherstellers Cadbury gestärkt und war dadurch näher an den Weltmarktführer Nestlé herangerückt. Bei Süßwaren konnten die Amerikaner dank der britischen Unterstützung sogar aufschließen. Zu Kraft gehören die Marken Milka oder Toblerone und seit der Cadbury-Übernahme auch die in Großbritannien beliebte Sorte Dairy.
Konzernchefin Irene Rosenfeld sagte, die angestoßenen Einsparungen zahlten sich aus. Im Zuge der Übernahme waren Arbeitsplätze weggefallen, was speziell in Großbritannien zu einem Aufschrei geführt hatte. (dpa)