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05.07.2016 | 15:24 | Inslvenzantrag 

KTG Agrar beantragt Insolvenz

Hamburg - Die KTG Agrar geht in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

KTG Agrar Pleite
Die KTG Agrar zählt sich zu den größten landwirtschaftlichen Produzenten in Europa. Nun hat die Muttergesellschaft eine ausstehende Zinszahlung in finanzielle Bedrängnis gebracht. (c) elypse - fotolia.com
Ein Antrag auf die Eröffnung eines solchen Verfahrens sei beim Amtsgericht Hamburg eingereicht und angenommen worden, teilte die KTG Agrar SE mit Sitz in der Hansestadt am Dienstag mit. Auslöser für die wirtschaftliche Schieflage war demnach eine fällige Zinszahlung von knapp 18 Millionen Euro für eine 2011 begebene Anleihe. Diese Inhaber-Teilschuldverschreibung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro und ist mit 7,125 Prozent jährlich verzinst.

Die Tochtergesellschaften der KTG Agrar SE seien von dem Antrag nicht betroffen, teilte die Muttergesellschaft mit. Ziel sei eine Fortführung der Unternehmensgruppe, die Gläubiger sollten eng eingebunden werden. In den Vorstand wurde ein auf Agrarbetriebe spezialisierter Rechtsanwalt berufen.

Bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung müssen angeschlagene Unternehmen die Führung nicht an einen Insolvenzverwalter abgeben, stattdessen überprüft ein vom Gericht bestellter Sachwalter die Sanierung. Bei KTG Agrar ist es der Hamburger Anwalt Stefan Denkhaus.

Vorstand und Aufsichtsrat der KTG Agrar SE haben nach eigener Darstellung «nach eingehender und sorgsamer Prüfung die Entscheidung getroffen, die Restrukturierung und Sanierung» des Unternehmens auf diese Weise umzusetzen. Der Geschäftsbetrieb werde fortgeführt, insbesondere die Ernte auf mehr als 45.000 Hektar.

Betroffen von dem Insolvenzverfahren sind den Angaben eines Sprechers zufolge 15 Mitarbeiter in der Holding. Zur Zahlung der Löhne und Gehälter werde umgehend eine Vorfinanzierung in die Wege geleitet.

Die gesamte Gruppe hat 2015 eigenen Angaben zufolge knapp 327 Millionen Euro umgesetzt und 3,6 Millionen Euro Gewinn gemacht. Die Zahl der Mitarbeiter insgesamt wird mit rund 800 angegeben. Die landwirtschaftlichen Flächen liegen in Ostdeutschland, Litauen und Rumänien. Das Unternehmen ist seit 1994 am Markt und baut unter anderem Getreide, Kartoffeln, Raps und Soja an.

Die Tochter KTG Energie AG sei «nicht unmittelbar» von dem Verfahren bei der Holding betroffen, teilte dieses Unternehmen ergänzend mit. «Sämtliche Biogas-Anlagen laufen auf Voll-Last und generieren unverändert langfristig gesicherte Erträge», berichtete der KTG-Energie-Chef Thomas Berger. Das Unternehmen sei substanziell profitabel. Außerdem würden Gespräche mit Lieferanten, Kreditversicherern und Banken geführt, «um ein unabhängiges Fortbestehen zu gewährleisten».
dpa
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