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10.07.2016 | 11:00 | Insolvenz 
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KTG Agrar-Pleite - Wie geht es nun weiter?

Hamburg - Die Insolvenz der KTG Agrar nahmen Politiker der Grünen zum Anlass, einen strukturellen Wandel auf dem Land zu fordern.

KTG Agrar Insolvenz
(c) proplanta
Für die grüne Europaabgeordnete Maria Heubuch ist jetzt die wichtigste Frage, was mit den Äckern passiere, die der Agrarkonzern teilweise gekauft, teilweise aber auch von Bund und Ländern gepachtet habe. „Diese Flächen sollten gezielt an klein- und mittelgroße, bäuerliche Betriebe vergeben werden sowie Neueinsteigern eine Zukunft in der Landwirtschaft erleichtern“, betonte Heubuch.

Der Agrarsprecher der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, forderte, dass die Bodenspekulation durch international agierende Agrarkonzerne unterbunden werden müsse. Die Insolvenz der KTG Agrar biete eine Chance, die bäuerliche und ökologische Landwirtschaft vor Ort stärker zu fördern. Die Bundesregierung solle dafür sorgen, dass freiwerdenden Flächen nun an solche Betriebe gingen.

Flächenverhältnisse offen legen

Der Bauernbund Brandenburg befürchtet, dass es möglichweise gar keine Neuverteilung von Flächen geben wird. „Der Ausverkauf der brandenburgischen Landwirtschaft an auswärtige Kapitalanleger geht weiter. Vermutlich bleibt im Rahmen des Insolvenzverfahrens sogar die KTG in ihrer ökonomisch ineffizienten Großstruktur erhalten“, erklärte Bauernbund-Vorstand Thomas Kiesel. Wer sein Land an verschachtelte Agrargesellschaften verpachte, gehe ein hohes Risiko ein.

„Die wichtigste Lehre aus dem KTG-Desaster ist, Pachtverträge künftig mit bäuerlichen Familienbetrieben abzuschließen“, betonte Kiesel. Der Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Georg Janßen, forderte nach der KTG-Pleite die Verantwortlichen in den staatlichen Stellen auf, umgehend offen zu legen, wie viele Flächen des Bundes über die Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) sowie des Landes an die KTG Agrar gegangen seien und wie viele Subventionen das Unternehmen erhalten habe. Bezüglich der jetzt zu erwarteten Landverkäufe des insolventen Agrarkonzerns sei dafür Sorge zu tragen, dass den bäuerlichen Betrieben und Neueinsteigern in die Landwirtschaft das Land zu fairen Preisen angeboten werde, um wieder Wertschöpfung und eine breite Eigentumsstreuung in den ländlichen Regionen zu ermöglichen.
AgE
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Kommentare 
trakifreund.. schrieb am 15.07.2016 11:57 Uhrzustimmen(52) widersprechen(47)
es wird wohl so sein, dass die Anleger ihr Geld verlieren, Gläubiger zu Forderungsverzicht (Vergleichen) gedrängt werden..und dann geht die ganze Schose weiter.... Das darf nicht passieren. Jetzt ist es an der Zeit, dass alle Landverpächter ihre Verträge sofort kündigen und an die jeweils ortsansässigen Familienbetriebe verpachten. Jeder Grundstückseigentümer sollte jetzt die Feldfrüchte von seinem Eigentumsland selbst abernten und sich seine Pachtforderung zu sichern, das sogenannte Verpächterpfandrecht ausüben u. genau dokumentieren, was und wieviel von welchem Feld geerntet wurde. Landeigentümer sollten einfach Fakten schaffen. Ackerland gehört in Bauernhand und nicht in die Hände von auf die subventionsschielende Agrarindustrie. Es ist an der Zeit, das die Agrarförderung nur noch an private Landwirte und das bis zu einer Höhe bis € 100.000,00 pro Betrieb gezahlt werden. Juristische Personen(GmbH´s) AG´s, CoKG´s gehören gänzlich von der Förderung ausgeschlossen.
Anleger geprellt! schrieb am 12.07.2016 16:44 Uhrzustimmen(76) widersprechen(58)
Es ist immer wieder erstaunlich wie Verantwortungslose Spekulanten mit fragwürdiger Vorgeschichte durch die Lande ziehen und in solch großem Stil Geld und Boden einsammeln.. falls noch was zu holen ist-kostenlose vertretung durch Schutzgemeinschaft KTG : https://www.wvr-law.de/ktg-agrar-se-insolvenz
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