Wie das Einbecker Pflanzenzüchtungsunternehmen am Montag (14.2.) mitteilte, kletterten die Erlöse in der zweiten Jahreshälfte 2021 gegenüber dem Vorjahr um 32,4 % auf 431,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und auch das vor Steuern und Zinsen (EBIT) sowie der Jahresüberschuss lagen dennoch in etwa auf Vorjahresniveau.
Turnusgemäß überwiegen die Kosten im Berichtszeitraum die Einnahmen: Das
EBITDA belief sich auf minus 45,2 Mio. Euro, das
EBIT auf minus 89,5 Mio. Euro; im ersten Geschäftshalbjahr 2019/20 waren es minus 48,2 Mio. Euro und minus 93,2 Mio. Euro gewesen.
Im
Betriebsergebnis wirkte sich nach Angaben der
KWS die Abwertung der türkischen Lira deutlich negativ aus, und zwar mit einem Minus von 6,0 Mio. Euro. Der freie Cashflow fiel mit minus 128,5 Mio. Euro aufgrund der Zunahme des Working Capital erheblich schlechter aus als der Vorjahreswert mit minus 57,3 Mio. Euro.
Vor dem Hintergrund des starken Wachstums verzeichneten sowohl die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als auch Vorräte einen deutlichen Anstieg. Für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22, das bis Ende Juni dauert, erwartet die KWS-Gruppe jetzt ein
Umsatzwachstum von 9 % bis 11 %; bislang war eine Spanne von 5 % bis 7 % prognostiziert worden.
Für KWS-Finanzvorstand Eva Kienle bestätigt das hohe Wachstum im ersten Halbjahr die langfristige, auf Innovation und Sortenvielfalt ausgerichtete Unternehmensstrategie. „Vor dem Hintergrund der starken Geschäftsentwicklung freuen wir uns, unsere Jahresprognose bereits zur Halbzeit deutlich anheben zu können“, so Kienle.
Starke Nachfrage nach RapssaatgutIm Segment Mais verzeichnete die KWS in der ersten Hälfte des Firmenjahres 2021/22 im Wesentlichen aufgrund der südamerikanischen Kernmärkte Argentinien und Brasilien einen kräftigen Umsatzanstieg um 68,9 Mio. Euro oder mehr als die Hälfte auf 200,7 Mio. Euro.
Die Erlöse des Segments Zuckerrüben stiegen um 17,8 Mio. Euro beziehungsweise 41,3 % auf 60,9 Mio. Euro, was dem Unternehmen zufolge vor allem auf frühere Auslieferungen in Deutschland und eine Ausweitung des Geschäfts in Nordamerika zurückzuführen ist. Im Segment Getreide kletterte der Umsatz hauptsächlich aufgrund des starken Wachstums bei
Rapssaatgut um 12 % auf 174,9 Mio. Euro.
Im Segment Corporate verbuchte KWS ebenfalls ein Erlösplus, und zwar von 3,6 Mio Euro. auf 5,1 Mio. Euro. Die Umsätze im Segment Gemüse gingen hingegen vor allem aufgrund hoher
Lagerbestände bei den Distributoren infolge der Corona-Pandemie von 26,0 Mio. Euro auf 21,9 Mio. Euro zurück.