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26.06.2007 | 07:32 | Molkereiwirtschaft 

Nordmilch plant weitere Werkschließungen

Bremen - Die Bremer Nordmilch, nach eigenen Angaben das größte deutsche Molkereiunternehmen, will ihr Sortiment weiter bereinigen und schließt für die Zukunft weitere Werkschließungen nicht aus.

Nordmilch
(c) Nordmilch
«Wir planen derzeit nicht, weitere Werke zu schließen», sagte der Vorstandsvorsitzende Josef Schwaiger am Montag in Bremen. Aber das hänge von der künftigen Marktentwicklung ab. Bereits beschlossen sei seit einem Monat, bis Mitte 2008 die Standorte Beesten (Emsland) und Isernhagen bei Hannover zu schließen. Davon sind 260 Beschäftigte betroffen. Weitere 170 Jobs sollen in der Verwaltung abgebaut werden. Aktuell beschäftigt der Konzern inklusive der Auszubildenden knapp 2800 Mitarbeiter.

Im Geschäftsjahr 2006 erzielte der Konzern einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und verlor damit gegenüber dem Vorjahr 4,4 Prozent. Der Konzernüberschuss lag 2005 bei 2,7 Millionen Euro. Für 2006 gebe es noch kein Ergebnis. Die Prüfberichte lägen noch nicht vor, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Umsatzrückgang sei durch die
Preissituation am Markt und Restrukturierung im Unternehmen entstanden, sagte Schwaiger. Die vor einem Jahr gegründete Nordmilch AG habe das erste Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag von 51,7 Millionen Euro abgeschlossen. Enthalten seien Rückstellungen in Höhe von 52,4 Millionen Euro für weitere Restrukturierungen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand auf Grund gestiegener Preise mit einem Umsatzplus von 6 bis 7 Prozent. Für Butter und Käse seien im Herbst Preissteigerungen von bis zu 20 Prozent zu erwarten, sagte Vertriebschef Martin Mischel. «Wir haben 2007 eine gute Entwicklung.»

Den größten Umsatz mit rund 584 Millionen Euro hat Nordmilch 2006 mit Käse gemacht. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Käserei im Werk Edewecht (Kreis Ammerland) in diesem Frühjahr sei die Produktionskapazität von Schnittkäse um 45 000 auf 105 000 Tonnen im Jahr gestiegen. (dpa)
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