Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.04.2009 | 21:27 | Wettbewerbswidrige Ausübung 

Razzia in der Edeka-Zentrale

Bonn - Das Bundeskartellamt hat in dieser Woche Ermittlungen gegen Edeka aufgenommen wegen des Verdachts der wettbewerbswidrigen Ausübung von Marktmacht.

EDEKA
(c) proplanta
Hintergrund dieser Überprüfung ist die Übernahme eines Großteils der Plus-Filialen von Tengelmann. Nach dem Erwerb der Discountmärkte soll der Edeka-Konzern einen sogenannten „Hochzeits-Rabatt“ gefordert haben, also größere Preisnachlässe und Rabatte vom Lieferanten eingefordert haben. Das Kartellamt vermutet darin eine Ausnutzung der Marktmacht durch Lebensmittelhändler.

Durch die jetzt durchgeführten Untersuchungen des Bundeskartellamtes sieht sich der Deutsche Bauernverband (DBV) in seiner Auffassung bestätigt, dass die Marktmacht von mittlerweile nur noch fünf großen Lebensmittelhändlern in Deutschland die Preisgestaltung bei Lebensmitteln dominiert. Hier wurde Markt durch Macht ausgetauscht, erklärte der DBV.

Die aktuellen Abschlüsse bei den Listungsgesprächen für Trinkmilch bewiesen erneut die Marktdominanz von nur einigen wenigen Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Wenn ein faires Miteinander in der gesamten Wertschöpfungskette realisiert werden soll, wie dies auch von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner beim „Runden Tisch der Agrarwirt­schaft“ gefordert wurde, dann müsse auch die Politik Zeichen setzen. Die Marktmacht des Einzelhandels sei dabei deutlich zu begrenzen und die Position der Landwirte und ihrer verarbeitenden Unternehmen zu stärken, forderte der DBV. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Edeka steigert Umsatz auf mehr als 70 Milliarden Euro

  Kommentierte Artikel

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein