Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2007 | 14:03

Syngenta bereitet neuen EU-Zulassungsantrag für Paraquat vor

Basel - Syngenta hat heute bekannt gegeben, dass das Unternehmen, ermutigt durch die Unterstützung zahlreicher Mitgliedsstaaten - auch von Grossbritannien, das als „Rapporteur“-Mitgliedsstaat den Zulassungsantrag bearbeitet hatte - erneut eine EU-Zulassung für Paraquat beantragen wird.

Syngenta
(c) syngenta
Eine Entscheidung des Gerichts Erster Instanz der Europäischen Gemeinschaften vom 11. Juli 2007 hatte zur Annullierung der aus dem Jahr 2003 stammenden Zulassung des Herbizids Paraquat geführt. Syngenta vertreibt Paraquat unter dem Markennamen Gramoxone.

„Die Entscheidung des Gerichts bezieht sich auf die Art und Weise wie das Verfahren der erneuten Registrierung von Paraquat gehandhabt wurde und wie die Europäische Kommission die relevanten rechtlichen Bestimmungen ausgelegt und in der Analyse der eingereichten Daten angewendet hat“, sagte John Atkin, Chief Operating Officer Syngenta Crop Protection. „Das Gericht ist nicht zu dem Schluss gekommen, dass Paraquat in der Anwendung ein grundsätzlich unsicheres oder gefährliches Produkt ist. Die ursprüngliche Entscheidung der Kommission aus dem Jahr 2003, Paraquat in der EU zuzulassen, basierte auf einer detaillierten und umfassenden wissenschaftlichen Bewertung.“

Da sich die Zulassungsanforderungen seit dem Einreichen des letzten Antrags erheblich geändert haben, wird es voraussichtlich etwa zwei Jahre dauern, bis dieser neue Zulassungsantrag eingereicht werden kann. Syngenta wird während dieser Zeit auf sämtliche weiteren Änderungen der Zulassungsvoraussetzungen und -anforderungen eingehen.

In Europa haben Landwirte Paraquat wegen seiner ausgezeichneten Eigenschaften eingesetzt. Es wirkt schnell und wird rasch im Boden inaktiv. Paraquat lässt die Wurzeln der Unkräuter intakt. Diese festigen den Boden und tragen dazu bei, Bodenerosion zu vermeiden. Der Einsatz von Paraquat ist weit verbreitet in der bodenschonenden Landwirtschaft, die mehr Kohlendioxid im Boden bindet als die traditionelle Landwirtschaft.

Paraquat verbessert die Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern. Es erspart den Landwirten und ihren Familien das regelmässige Jäten von Hand, das für Millionen Menschen in der Subsistenzwirtschaft eine sehr belastende Arbeit ist.

Umfassende Studien belegen die Sicherheit von Paraquat für Anwender, Verbraucher und die Umwelt. Syngenta setzt sich intensiv für eine sichere Anwendung ihrer Produkte einschliesslich Paraquat ein und bietet umfassende Stewardship- und Trainingsprogramme an. Im vergangenen Jahr wurden weltweit über 3,4 Millionen Bauern in der sicheren Anwendung von Pflanzenschutzmitteln geschult.

Hintergrund zu dem EU-Gerichtsentscheid
Syngenta war an dem von Schweden angestrengten Gerichtsverfahren vor dem Gericht Erster Instanz der Europäischen Gemeinschaften nicht beteiligt und konnte daher keinen Einspruch einlegen. Dieses Urteil schafft eine bislang nicht bekannte rechtliche Ausgangslage, in der die Zulassung von Paraquat annulliert wurde. Die Aufhebung der EU-Zulassung von Paraquat sowie die danach folgende Empfehlung der Generaldirektion „Gesundheit und Verbraucherschutz“ der EU-Kommission haben einige Mitgliedsstaaten dazu veranlasst die nationalen Zulassungen von Paraquat-Produkten auszusetzen oder aufzuheben. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Syngenta verdient deutlich weniger

 Syngenta meldet Ergebnisrückgang

 US-Gericht verbietet drei Pflanzenschutzmittel

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein