02.07.2023 | 05:20 | Fleischkonzern
Vion meldet höheren VerlustBoxtel - Die niederländisch-deutsche Vion Food Group hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2022 zwar deutlich gesteigert, rutschte aber unter dem Strich noch tiefer in die roten Zahlen. |
(c) proplanta Wie der Fleischkonzern heute in Boxtel mitteilte, erhöhte sich der Nettoverlust im Vorjahresvergleich um 79 Mio Euro auf 108 Mio Euro. Begründet wird die negative Entwicklung vor allem mit außerordentlichen Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen von insgesamt 63,4 Mio Euro sowie höheren Zinsaufwendungen und einer Abschreibung auf aktive latente Steuern. Allerdings stieg das normalisierte Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 7,8 Mio Euro auf 47,8 Mio Euro; dies war der höchste Wert seit 2013.
Für den Umsatz wird ein preisbedingtes Plus von 16,2 % auf 5,341 Mrd Euro ausgewiesen. Das Verkaufsvolumen sei um 5,4 % gesunken, und zwar vorwiegend in Deutschland. Als wichtige Einflussfaktoren der Finanzergebnisse führt der Konzern unter anderem Kostensteigerungen durch den Krieg in der Ukraine und die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen an.
Die Inflation sei stärker als in den Vorjahren ausgefallen, was vor allem die Energiekosten sowie den Einkauf von Schweinen und Rindern betroffen habe. Derweil seien insbesondere die Schweinefleisch- und Retail-Geschäfte in Deutschland schlecht gelaufen. Indes hätten sich die Business Units „Pork Niederlande“ und „Beef“ „erwartungsgemäß“ entwickelt, während die Business Unit „Food Service“ sogar „hervorragend“ abgeschnitten habe.
Laut Vion-CEO Ronald Lotgerink hat der Konzern wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) einen erheblichen Teil seiner Schlachtkapazitäten in Deutschland abgestockt. „Die niederländischen Kapazitäten entsprechen dem Markt, aber wir sind weiterhin bestrebt, eine Grundlage für langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu schaffen“, betonte Lotgerink. Allerdings sei mit einer weiteren Abstockung der Schweine- und Rinderbestände in Deutschland und den Niederlanden zu rechnen. Der Konzern schüttet auch für 2022 keine Dividende aus.
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