Zum ersten Mal wird Julia Klöckner in ihrer Funktion als
Landwirtschaftsministerin auf einem Bauerntag sprechen. Ein strammes Programm erwartet die 90 Delegierten aus Niedersachsen, die nach Bayern die zweitstärkste Delegation stellen. Der Mittwoch steht ganz im Zeichen der
Diskussion und der Wahl eines neuen Vizepräsidenten. Als Nachfolger für
Werner Hilse, der bis Ende 2017 Präsident des Landvolks Niedersachsen und seit 2006 Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes war, steht Karsten Schmal zur Wahl.
Schmal bewirtschaftet einen
Milchviehbetrieb im Kreis Waldeck-Frankenberg und ist Präsident des Hessischen Bauernverbandes. Dass Landwirte in einer Zeit voller Herausforderungen und auch Chancen arbeiten, zeigen die drei Diskussionsforen des Bauerntags zu den Themen „Gemeinsame Agrarpolitik“, „Tierhaltung in der Öffentlichkeitsarbeit“ und „Risikomanagement (im Ackerbau)“.
„Die Landwirte sind auf verlässliche politische Rahmenbedingungen angewiesen, um die Herausforderungen bestehen zu können. Dazu gehört eine wirkungsvolle und einfachere
Gemeinsame Agrarpolitik genauso wie eine Perspektive für den ländlichen Raum“, betont Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke.
Verbindliche und tragfähige Lösungen für ihre Planungen benötigen die jungen
Betriebsleiter in der Sauenhaltung, fordert Enno Garbade aus Bramstedt, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung. Die Anzahl der Betriebsaufgaben spiegele die Verunsicherung in der Branche wider. Im Bereich Tierhaltung fehlten Regelungen zu
Kastration und Kennzeichnung sowie zum
Kastenstand und Kupieren. Der
Klimawandel sowie die Diskussion um Tierhaltung, Düngung und Pflanzenschutz in der Öffentlichkeit sieht der Hamelner Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender im Ausschau
Pflanzenbau, als große Aufgabe der Landwirtschaft.
„Hier müssen wir Landwirte ganz neue Instrumente des Risikomanagements erlernen.“ Er möchte diese Aufgabe gemeinsam mit Politik, Wissenschaft sowie Versicherungswirtschaft angehen. Im Forum Gemeinsame
Agrarpolitik erwartet Strukturausschuss-Vorsitzender Manfred Tannen aus Bensersiel konkrete Ansätze zur Vereinfachung und Übersichtlichkeit der Regeln. Besonders für von der Natur benachteiligte Regionen in Niedersachsen fordert er eine Nachfolgeregelung für die gestrichene Ausgleichszulage.
lpd