Und sie bringe die Landwirtschaft in die Stadt. Er sei froh, dass die Norla in diesem Jahr wieder veranstaltet werden könne, nachdem sie im vergangenen Jahr coronabedingt ausfallen musste.
Auch in diesem Jahr macht sich die Pandemie indes bemerkbar: Die Zahl der Aussteller liegt mit knapp 400 etwa ein Drittel unter der der Vorjahre. Zudem gilt in einigen Bereichen auf dem Gelände Maskenpflicht, auch darf nur auf das Gelände, wer entweder geimpft, genesen oder getestet ist (3G-Regel). Tickets können nur online gekauft werden.
Bis Sonntag können sich Fachpublikum, aber auch Familien, Schulklassen und andere Interessierte auf dem Gelände am Nord-Ostsee-Kanal umschauen und sich beispielsweise über Tierzucht und -Haltung informieren, Traktoren,
Häcksler und andere große Landmaschinen betrachten oder sich über die Bereiche Erneuerbare Energien,
Jagd, Verbraucher und
Ernährung schlau machen. Zu den Höhepunkten zählt in diesem Jahr die Landestierschau. Von der Biene über Fische und Schafe bis hin zum
Zuchtbullen sind viele Tierarten und -Rassen zu sehen.
Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig Holsteinischer Tierzüchter, Christina-Johanna Paulsen-Schlüter, wies darauf hin, dass in Schleswig-Holstein allein mehrere Dutzend Schaf- und Pferderassen sowie 30 Fleischrinderrassen gezüchtet werden. Darunter sind auch Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Diese Rassen könnten nur durch die
Züchter erhalten werden. Zudem habe bei Züchtern ein Umdenken stattgefunden, so spiele die Leistung etwa bei Milchkühen heutzutage eine geringere Rolle. Viel mehr Wert werde stattdessen unter anderem auf die Gesundheit der Tiere gelegt.
Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber (
SPD) sagte bei der Eröffnung der Norla, die Zukunft der Landwirtschaft sei lebenswichtig für die Gesellschaft. «Denn es ist die Landwirtschaft, die weiterhin sicherstellen wird, dass wir mit Nahrungsmitteln versorgt sind und die unsere Kultur- und Naturlandschaften dauerhaft und nachhaltig erhält und regeneriert.» Dabei dürfe die Neuausrichtung hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft nicht allein auf den Schultern der Landwirtinnen und Landwirte liegen.
Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) lobte die schleswig-holsteinischen Landwirte als vorbildlich - auch weil sie sich auf einen breiten Dialog eingelassen hätten. «Mit der Landesregierung, mit den Umweltverbänden, aber auch mit sehr vielen Akteuren aus der Zivilgesellschaft». Vor einigen Tagen wurde als Ergebnis dieses Dialogs eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, deren Ziel eine betriebswirtschaftlich attraktive Landwirtschaft ist, bei der ökologische Leistungen besonders honoriert werden sollen. Nun müsse es an die Frage der Umsetzung gehen.