Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.08.2008 | 02:31 | ROCK FOR NATURE 22. - 24. August 2008 

ÖKO-Open Air Field Hohenlohe

Wolpertshausen - Als Züchter ganz spezieller Schweine und Rinder sind sie schon lange bekannt. Aber jetzt wollen rund tausend Hohenloher Bauern auch noch möglichst Zehntausende Musikfans beglücken und dabei ordentlich "die Sau rauslassen".

Rock for Nature 22. - 24. August 2008
(c) BESH
Die Sängerin Nena ist schon engagiert, die Scorpions sind auch dabei, mit einem weiteren Headliner ist ein Vorvertrag unterschrieben, und seit gestern läuft der Ticketvorverkauf. "Jetzt wollen wir mal richtig die Sau rauslassen", sagt Rudolf Bühler, der Gründer und Vorsitzende der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall.

Die ökologisch ausgerichtete Gruppe von knapp tausend hohenlohischen Landwirten hat sich viel vorgenommen: Vom 22. bis 24. August wollen Bühler und seine Bauern in Wolpertshausen (Kreis Schwäbisch Hall) direkt neben der Autobahn6 unter dem Namen "Rock for Nature" ein Benefiz-Open-Air-Konzert mit internationalen und nationalen Topgruppen und Solointerpreten für eine gentechnikfreie Landwirtschaft veranstalten, das "an die Tradition von Woodstock anschließen" soll. Nach eigenen Angaben sind die Veranstalter für einen Ansturm von bis zu 50.000 Besuchern an den drei Sommertagen gerüstet.

Bisher hat sich die 1988 von acht Bauern gegründete Erzeugergemeinschaft eigentlich nur um die Züchtung und Vermarktung des Schwäbisch-Hällischen Landschweins und der Mastrinder mit dem berühmten Markennamen "Boeuf de Hohenlohe" gekümmert. Die Wiederbelebung der beiden vom Aussterben bedrohten Tierrassen hat sich gelohnt. Inzwischen macht die Gemeinschaft mit Fleisch- und Wurstwaren einen Jahresumsatz von achtzig Millionen Euro. "Aber uns geht es auch um die Bewahrung der Schöpfung, den Zugang freier Bauern zu den natürlichen Ressourcen und darum, ein Zeichen gegen die Gentechnik zu setzen", begründet der 55-jährige Landwirt und Agraringenieur Bühler die Idee, den zwanzigsten Geburtstag der Züchtergruppe mit fetzigem Rock und Pop und möglichst vielen Gästen zu feiern.

Das sei "eine granatenmäßige Riesenherausforderung", gesteht der Eventmanager Dieter Link, der die Organisation des geplanten Festivals übernommen hat. "Wir rechnen mit bis zu 20.000 Leuten pro Tag, und damit wird es eines der größten Festivals in Deutschland überhaupt sein." Auf einer tausend Quadratmeter großen Hauptbühne sollen die Stars auftreten. Rund dreißig weitere Bands werden sich drei weitere Bühnen teilen. Hinzu kommen ein Zeltplatz mit Versorgungszelten für 10.000 Übernachtungsgäste und Parkplätze für 10.000 Autos, alles umrahmt von einem sechs Kilometer langen Bauzaun.

Insgesamt umfasst das vorgesehene Festivalgelände an der Autobahnausfahrt Ilshofen/Wolpertshausen rund 300.000 Quadratmeter Ackerfläche, die Rudolf Bühler gehören und die er kostenlos zur Verfügung stellt. "Wir wollen an der Sache nichts verdienen", sagt Bühler und begründet damit auch den niedrigen Ticketpreis von 88 Euro für die gesamten drei Tage. Darin enthalten sind Gebühren fürs Parken und Zelten sowie fünf Euro von jeder Karte für landlose indische Bauern, die durch Gentechnik verarmt sind.

Es solle ein "sympathisches Festival auf einem Ökoweizenfeld" werden, sagt Bühler, der für Verluste persönlich haftet. "Aber wir schreiben schon eine schwarze Null, wenn auch nur 20.000 Leute kommen." Als Partner mit im Boot sind die Organisationen Slow Food, der Weltbioverband Ifoam, der Südwestrundfunk, natur+kosmos, und die Umweltstiftung Nature Life International, die ihre Verbindungen zur Lufthansa und zu Daimler spielen lässt, damit die Künstler bequem ins Hohenlohische gebracht werden können. (PD)


Wollen feiern wie in Woodstock: Mitglieder und Partner der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Rechts im Bild: Rudolf Bühler, Vorstandsvorsitzender BESH.Bild vergrößern
Wollen feiern wie in Woodstock: Mitglieder und Partner der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Rechts im Bild: Rudolf Bühler, Vorstandsvorsitzender BESH. (Foto: BESH)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet