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11.05.2013 | 08:15 | Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung 

Schwarzbunte Deutsche Holstein ist Rinderrasse des Jahres

Paaren/Glien - Höhepunkt jeder Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung (BraLa) sind alljährlich die Präsentationen der Tierzuchtverbände.

Schwarzbunte
(c) proplanta
Als „Rasse des Jahres“ wird anlässlich der Eröffnung der BraLa die Rinderrasse Deutsche Holstein – Schwarzbunt ausgerufen. Anlässlich der Landesbauernversammlung auf der BraLa hat Agrarminister Jörg Vogelsänger am Freitag (10. Mai) die diesjährigen Züchterpreise übergeben.


Deutsche Holstein – Schwarzbunt

Unter dem Motto der Tierzuchtverbände „Leistungszucht und genetische Vielfalt“ wurde als Rasse des Jahres 2013 durch den Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG die Rasse „Deutsche Holstein - Schwarzbunt“ ausgewählt. Deutsches Holstein – Schwarzbunt ist die in Brandenburg am stärksten verbreitete Rinderrasse. Von 159.000 insgesamt in Brandenburg gezählten Milchkühen werden rund 110.000 Kühe in 340 Zuchtbetrieben im Herdbuch des Rinderzuchtverbandes geführt. Die Kühe besitzen von Natur aus das Potenzial, viel Milch zu produzieren. Durch Zucht und gutes Herdenmanagement gibt eine Kuh heute durchschnittlich mehr als 9.000 Kilogramm Milch im Jahr und etwa 26.000 Kilogramm Milch in ihrem Leben. In Brandenburg haben aber auch bisher 385 Kühe eine Lebensleitung von über 100.000 Kilogramm Milch in durchschnittlich neun Laktationen erreicht. Züchterisches Ziel ist eine wirtschaftliche Kuh im milchbetonten Typ.

Vogelsänger: „Mit ihren Leistungen sichern die Milchkühe in 750 Betrieben den Landwirten ein Einkommen und produzieren ein wertvolles, rundum qualitätsgeprüftes Lebensmittel. Somit spielen die Deutschen Holsteins eine wichtige Rolle für die Sicherung von Arbeitsplätzen auf dem Land und in der verarbeitenden Industrie sowie für die Versorgung der Menschen mit gesunden Lebensmitteln.“

Ein ambitionierter Züchter des Deutschen Holstein – Schwarzbunt aus den Reihen des Rinderzuchtverbands Berlin-Brandenburg eG ist die Agrargenossenschaft eG Frankena mit Sitz in Doberlug-Kirchhain. Mit einer Jahresleistung von rund 10.800 Kilogramm Milch je Kuh und einer Lebensleistung von rund 31.700 Kilogramm Milch je Kuh im Durchschnitt des Bestands gehört die Herde des Betriebs zu den Besten im Zuchtgebiet des Verbands. Dafür spricht auch, dass eine Kuh aus dieser Herde, die Cook-Tochter Carmen nach 13 Abkalbungen mit rund 130.000 Kilogramm Milch die dritthöchste Lebensleistung im Verbandsgebiet erreicht hat. Zudem ist die AG Frankena seit vielen Jahren ein bedeutender Partner des Verbands für die Sicherung der Leistungsprüfungen im Bereich der Milchrindzucht. Bisher größter Erfolg war ein Siegertitel für die Kuh Emely bei den Nachzuchten des Bullen Eminem auf „Blickpunkt Rind 2011“. Ein Vorbild ist der Betrieb auch in der Unterstützung der Jungzüchterarbeit.


Tierzuchtpreise 2013

Die Tierzuchtpreise 2013 übergibt Minister Jörg Vogelsänger auf der Landesbauernversammlung an die Schweinezüchterin Gerlinde Schulz von der Brandenburgischen Schweineleistungskontrolle und Spezialberatung e.V. (BSSB), den Rinderherdenmanager Uwe Adler vom Milchgut Görlsdorf und den Pferdezüchter Bernd Peters aus Prirow.

Gerlinde Schulz zählt zu passioniertesten Schweinezüchterin Brandenburgs. Mit Ehrgeiz und züchterischen Können war sie in Kölsa maßgeblich an der Neuzüchtung der Rasse LEICOMA beteiligt. 1992 übernahm sie die Geschäftsführung der Brandenburgischen Schweineleistungskontrolle und Spezialberatung (BSSB). Unter ihrer Leitung wurden zielstrebig unterschiedlichste Geschäftsfelder entwickelt und ausgebaut, die heute für viele schweinehaltende Betriebe eine wertvolle Hilfestellung sind. Mit durchschnittlich 25,9 abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr und fast 900 Gramm Masttagszunahme zählen die Mitgliedsbetriebe des BSSB zu den erfolgreichsten Deutschlands. Aber auch in der Betreuung des landwirtschaftlichen Berufsnachwuchses ist Frau Schulz sehr aktiv. Mit praktischem Züchterwissen begeistert sie junge Leute für die Landwirtschaft, betreut Studenten bei Facharbeiten und ist langjährige Dozentin an der Kreisvolkshochschule für die landwirtschaftliche Meisterausbildung.

Uwe Adler ist als Herdenmanager und begeisterter Rinderzüchter im Milchgut Görlsdorf für 1.300 Kühe und Nachzucht verantwortlich. Er ist als Vorsitzender des Rinderzucht- und Besamungsvereins, als Mitglied im Zuchtbeirat Milchrinder im Rinderzuchtverband sowie im Zuchtbeirat der Arbeitsgemeinschaft Lebenslinien züchterisch aktiv. Das Milchgut Görlsdorf gehört seit Jahren zu den besten Zucht- und Nachkommenprüfbetrieben des Rinderzuchtverbands Berlin-Brandenburg eG. Die Herdenleistung betrug 2012 durchschnittlich 10.758 Kilogramm Milch je Kuh. Intensiver Zuchtrinderverkauf, regelmäßige Tierschaubeschickung und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit sind weitere positive Leistungen des Betriebes. Intensiv wird am Zuchtprogramm des Verbandes mitgearbeitet. Gezielte und systematische Anpaarungen und Kuheinstufungen sowie Embryotransfer bei den weiblichen Spitzentieren brachten Spitzen-Zuchtprodukte hervor.

Bernd Peters aus Prirow gehört zu den engagiertesten und erfolgreichsten Züchtern des Pferdezuchtverbands Brandenburg-Anhalt e.V. Bisher stellte er dem Verband 30 Fohlen vor. Aus seiner Zucht kamen mehr als zehn erfolgreiche Sportpferde. Mit Kiamon gelang ihm ein phänomenaler Zuchterfolg. Kiamon, der unter dem Schweizer Reiter Werner Muff Mannschafts-Vierter bei den Olympischen Spielen in London wurde und in schweren Springprüfungen der Klasse S auch in Deutschland hoch erfolgreich ist, avancierte zum Aushängeschild nicht nur für das Zuchtgebiet Brandenburg sondern der gesamten Population des Deutschen Sportpferdes.


Jungzüchterpreise 2013

Weiterhin werden auf der Landesbauernversammlung Jungzüchter für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden vom Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG Nina Franzisky und vom Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt e.V. Rebecca Engel für die Auszeichnung mit den Tierzuchtpreis – Jugend durch Minister Vogelsänger vorgeschlagen.

Nina Franzisky, Melkerin aus der Seydaland Rinderzucht GmbH zählt zu den aktivsten und leidenschaftlichsten Mitgliedern im Jungzüchterverein des Rinderzuchtverbands Berlin-Brandenburg eG. Ihren ersten großen Erfolg erzielte sie 2008 beim Brandenburger Jungzüchtertag mit einem 1a-Platz im Vorführwettbewerb. In den weiteren Jahren folgten etliche kleinere und größere Erfolge und 2012 konnte sie als beste Vorführerin und mit einer 1a-Platzierung im Theoriewettbewerb den Titel des „Grand Champion“ mit nach Hause nehmen. Aber auch auf Bundesebene hat Nina Franzisky Brandenburg mehrmals sehr erfolgreich vertreten. Im Bundesvorführwettbewerb 2012 erreichten sie einen tollen 1b-Platz und wurde nur ganz knapp von der späteren Gesamtsiegerin geschlagen. Doch nicht nur Schauerfolge sondern auch das Engagement als Vorstandsmitglied im Verein hat bei ihr einen hohen Stellenwert.

Die angehende Tierarzthelferin Rebecca Engel ist seit mehreren Jahren Mitglied der Jungzüchter des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt e.V. Auf dem elterlichen Hof in Bugk werden seit vielen Jahren Deutsche Sportpferde gezüchtet.

Aufgrund ihrer Leistungen und Teamfähigkeit erhielt Rebecca Engel 2009 den „Ritterschlag“ und wurde in den Jungzüchterkader des Verbandes berufen. Ihre bisher größten Erfolge waren neben vielen vorderen Platzierungen bei den Jungzüchtermeisterschaften des Verbandes, der Mannschaftssieg bei den Deutschen Meisterschaften der Jungzüchter in Schleswig Holstein 2011 und der Einzel-Gesamtsieg sowie der Mannschaftssieg bei den Deutschen Meisterschaften 2012. Rebecca Engel ist die amtierende beste deutsche Jungzüchterin. Neben der eigenen Wettkampftätigkeit engagiert sich Rebecca vorbildlich in der Jungzüchterarbeit ihres Zuchtvereins in Wulkow. Informationen zum Programm der 23. BraLa unter www.mafz.de (PD)
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