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21.03.2009 | 15:03 | Lebensmittelkennzeichnung 

"StopGDA"-Kampagne aus Dänemark: GDA-Kennzeichnung bekommt Gegenwind

Bonn - Sieben dänische Organisationen, unter ihnen die Dänische Krebsgesellschaft, die Dänische Herzstiftung und der Verbraucherrat haben die Kampagne "StopGDA" gestartet.

GDA-Kennzeichnung
(c) proplanta
Sie wollen verhindern, dass die GDA-Kennzeichnung Bestandteil der geplanten europäischen Lebensmittelinformationsverordnung wird. GDA steht für "Guideline Daily Amounts", zu deutsch: Richtwert für die Tageszufuhr und findet sich auf immer mehr Lebensmittelverpackungen in Form von kleinen Tonnen oder Kreisen. Das Kennzeichnungsmodell wurde ursprünglich vom Europäischen Verband für Lebensmittel und Getränke, CIAA entwickelt und wird mittlerweile von großen Herstellern und manchen Handelsketten eingesetzt.

Mit diesem System können Verbraucher erkennen, welchen prozentualen Anteil Fett, Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und Energie ein Lebensmittel liefert, vorausgesetzt man isst oder trinkt nur eine Portion und hat den Tagesbedarf einer erwachsenen Frau. Die Website der StopGDA-Kampagne listet zehn Argumente gegen die GDA-Kennzeichung auf.

Das System sei täuschend und verwirrend, meinen die Organisatoren. Da nur "negative" Nährstoffe wie Fett, Salz und Zucker gekennzeichnet werden, können natürliche Lebensmittel wie Milch schlechter wegkommen als Erfrischungsgetränke. Diesen "Portionentrick" kritisiert die Kampagne weil Hersteller die Nährstoffangaben auf viel zu kleine Portionen beziehen. Außerdem sei das System eine Garantie dafür, dass Kinder Übergewicht bekämen, denn auch auf Kinderlebensmitteln ständen die Referenzwerte für eine erwachsene Frau. Das wären im Zweifelsfall 100 Prozent zu viel.

Die Vertreter der Kampagne fordern ein klares Kennzeichnungssystem auf wissenschaftlicher Grundlage. Ein Sprecher der CIAA wies dagegen im Pressedienst Foodnavigator.com darauf hin, dass das GDA-System laut Umfragen für Verbraucher verständlich sei. Grundsätzlich sei man aber gesprächsbereit. (aid)
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