Einheimische und Gäste sind eingeladen, ab 15 Uhr mit von der Partie zu sein.
Die Tour durch die Schorfheide ist Teil einer großen Wanderaktion im Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt. Dabei erleben zwischen dem 20. Mai und dem 20. Juni 2010 Groß und Klein in ganz Deutschland bei Wanderungen die Vielfalt von Lebensräumen und Landschaften und erfahren, wie wertvoll die Leistungen der Natur für die Menschen und ihre Gesundheit sind. In Brandenburg spielen bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt die 15 Nationalen Naturlandschaften - die Biosphärenreservate Schorfheide-Chorin, Flusslandschaft Elbe und Spreewald, der Nationalpark Unteres Odertal und elf Naturparks - eine besondere Rolle. Denn große Schutzgebiete und deren Vernetzung zu zusammenhängenden Biotopverbundsystemen besitzen dafür enorme Bedeutung.
Im Buchenwald Grumsin, für den gemeinsam mit vier weiteren deutschen Buchenwaldgebieten bei der UNESCO die Anerkennung als Weltnaturerbe beantragt wurde, ist eine besonders große Vielfalt zu entdecken. Denn Buchenwälder bieten Lebensraum für mehr als 10.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten und sind - mit Deutschland als Zentrum der Verbreitung - ein Schwerpunkt der Biodiversität in Mitteleuropa. So besticht der Grumsiner Wald mit eingebetteten Erlenbrüchen, Waldmooren und Seen. Wo es trockener ist, wachsen Rotbuchen, Eichen und Hainbuchen. Erlen und Ulmen zeigen, wenn es feuchter wird. Manch selten gewordene Pflanze kann man in der Fülle der im Waldgebiet nachgewiesenen 349 Pflanzenarten finden: Immerhin 60 davon sind in Brandenburg, 24 sogar deutschlandweit gefährdet. Und vom Aussterben bedrohte Großvogelarten wie Seeadler, Fisch- und Schreiadler sowie der Schwarzstorch ziehen hier erfolgreich Nachwuchs auf.
Auch im „Parterre“ herrscht reges Treiben. Schon kurz nach dem Start der 6-Kilometer-Wanderung an der historischen Revierförsterei Grumsin wird das zum Beispiel an der „Bullenwiese“ gut zu erleben sein. Der pflanzenreiche Weiher bietet lichthungrigen Arten feuchter Lebensräume wie Rotbauchunke und Laubfrosch, Ringelnatter und vielen Insektenarten einen hervorragenden Lebensraum. Einige Wegbiegungen weiter erstrecken sich der Kleine Grumsinsee und der Große Schwarze See. Beide werden ohne natürlichen Zu- oder Ablauf aus ihrem Binneneinzugsgebiet und oberflächennahem Grundwasser gespeist. Ihr Wasserspiegel ist daher stark von den Niederschlagsmengen abhängig. Das bekommt Arten wie etwa der Schwarzerle oder auch Weiden besonders gut, sie leben mit dem ständigen Wechsel.
Auf der zweiten Hälfte des Weges verzaubern zahlreiche Moore. Meist sind es Kesselmoore, in deren Zentrum, Sonnentau, Wollgras und Rosmarinheide wachsen, und am Rand, wo die Nährstoffkonzentration höher ist, andere Sumpfpflanzen wie Fieberklee, Sumpfschwertlilie, Sumpfwasserfeder und Sumpfcalla.
Die Wanderung mit den Ministern Tack und Vogelsänger am 22. Mai 2010 beginnt um 15 Uhr an der Revierförsterei Grumsin. Bereits um 11 Uhr beginnt eine 3 Kilometer lange Wanderung mit Forstminister Jörg Vogelsänger durch den Choriner Forst.
Nähere Informationen zum Brandenburger Wandertag (Anfahrtmöglichkeiten und Wanderkarte) im Internet unter
www.mil.brandenburg.de oder
www.mugv.brandenburg.de. (PD)