Sie ruft die Wirtschaft aber zu Verbesserungen an den aktuellen Verpackungshinweisen auf. «National kann ich derzeit nichts Verpflichtendes einführen, weil die europäische Regelung gerade im Beratungsverfahren ist», sagte
Aigner in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Deshalb suche ich den Konsens, aber ich glaube, dass eine bessere visuelle Darstellung noch überprüft werden kann.» Die Lebensmittelwirtschaft lehnt ein Ampel- Modell kategorisch ab. Aigner hat Bedenken gegen Nährwertangaben in Ampel-Farben.
Viele Hersteller geben derzeit auf zahlreichen Verpackungen an, wie hoch der Anteil an Fett, Zucker, Salz und Kalorien am Tagesbedarf ist. Bei der
Ampel stehen rot, gelb und grün für einen hohen, mittleren oder niedrigen Anteil an Nährwerten. Dieses System gibt es freiwillig beispielsweise in Großbritannien. «Für mich stellt sich die Frage, ob man unser Modell optisch noch besser darstellen kann», sagte Aigner. «Das ist eine Aufgabe, die ich an die Industrie gerichtet habe.» Die freiwillige Kennzeichnung, die mit der Wirtschaft vereinbart wurde, sei aber sehr informativ. «80 Prozent sagen, diese Kennzeichnung ist hilfreich», sagte Aigner.
Die Verbraucherministerin hält auch eine Verbesserung bei den Angaben der Portionen für sinnvoll. «Auch bei der Portionsgröße muss aus meiner Sicht in manchen Bereichen noch nachgearbeitet werden», sagte Aigner. «Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass bei einer Tiefkühlpizza, die in einer Plastikfolie eingepackt ist, eine Portion eine halbe Pizza ist.» Die Wirtschaft nimmt als Bezugsgröße für die Angabe von Fett oder Zucker nicht immer den gesamten Packungsinhalt, sondern oft nur einen Teil. (dpa)