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19.04.2007 | 15:25 | Konsumverhalten 

Bundesbürger kaufen ihren Wein am häufigsten beim Discounter

Stuttgart - Die Deutschen kaufen ihren Wein am häufigsten beim Discounter.

Wein
(c) proplanta
Wie der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber, am Donnerstag in Stuttgart berichtete, werden inzwischen 47 Prozent der in- und ausländischen Weine beim Discounter abgesetzt. Auf den Rängen folgen der Direktkauf beim Winzer mit 16 Prozent und beim Fachhandel mit acht Prozent. In den vergangenen fünf Jahren sei der Anteil der Discounter am Weinverkauf um über sieben Prozent gestiegen, sagte Weber.

«Deutsche Weine gewinnen wieder Marktanteile in der eigenen Heimat», stellte der Weinbaupräsident fest. Knapp 48 Prozent der Weinmenge, die in Deutschland getrunken wird, stammt inzwischen wieder aus den 13 deutschen Anbaugebieten, der Rest aus dem Ausland. Im Jahr 2000 hätten die Deutschen 43 Prozent ihres Weinkonsums aus deutschen Tropfen gedeckt. Der Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, Rudolf Nickenig, sagte, die Bundesbürger würden pro Jahr fünf Milliarden Euro für Wein ausgeben. Dies sei ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von rund fünf Prozent. Er fügte hinzu: «Seit drei Jahren geben die Deutschen pro Jahr mehr Geld für Wein aus als für Bier.»

Auch der Export deutscher Weine steige wieder, erläuterte Weber. Inzwischen würden 20 Prozent der deutschen Weine ins Ausland geliefert. Vor allem die Amerikaner schätzten inzwischen Weine aus deutschen Anbaugebieten, sagte er. Die Importweine hätten Marktanteile von über zwei Prozent verloren. Am liebsten trinken die Bundesbürger Weine aus Italien, gefolgt von Frankreich. Pro Kopf konsumieren die Deutschen pro Jahr 20,3 Liter Wein. Das seien 0,2 Liter mehr als im Vorjahr. Ganz vorne liegen Frankreich und Italien mit 50 Liter pro Kopf, sagte Nickenig. Derzeit seien nur zwei Prozent der deutschen Weine reine Bio-Weine, sagte Weber. Dies liege vor allem aber auch daran, weil in keinem anderen Staat der Bio-Anbau so streng reguliert werde wie in der Bundesrepublik.

Der deutsche Weinbau lehnt Pläne der EU- und Bundespolitiker ab, die Werbung für Wein und andere alkoholische Getränke durch neue staatliche Regelungen einzuschränken oder gar zu verbieten. Das gleiche gelte für Pläne, Warnhinweise auf alkoholische Getränke obligatorisch zu machen. Der Weinbaupräsident erklärte, sein Verband sei bereit, die Verbraucher über die «Vorzüge eines moderaten Konsums» zu informieren und sie auch vor Missbrauch zu warnen. (dpa)

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