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25.10.2021 | 02:56 | Corona-Neuinfektionen 

Corona-Inzidenz in Hamburg über 100

Hamburg - Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist nach fast einem halben Jahr wieder auf mehr als 100 gestiegen.

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Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist nach fast einem halben Jahr erstmals wieder über die Marke von 100 geklettert. Auch die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich am Wochenende deutlich um 21. (c) proplanta
Die Gesundheitsbehörde meldete am Sonntag einen Wert von 106,6 - nach 99,0 am Samstag. Vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen noch bei 64,1. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Pandemie gestorbenen Menschen erhöhte sich am Wochenende deutlich um 21 auf 1.787.

Das seit Samstag auch im Einzelhandel mögliche 2G-Optionsmodell wird von den Geschäftsleuten bislang kaum angenommen. Bisher «beobachten wir ein Abwarten», sagte die Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte, der Deutschen Presse-Agentur.

In Gastronomie und Kultur sei es ähnlich gewesen. «Wir sind gespannt, wie es im Weihnachtsgeschäft angenommen wird.» Hamburg hatte Ende August als erstes Bundesland das 2G-Optionsmodell für sogenannte Publikumseinrichtungen eingeführt. Seither haben viele Restaurants, Bars, Kinos und weitere Einrichtungen davon Gebrauch gemacht.

Der neuen Corona-Eindämmungsverordnung zufolge können nun auch Einzelhändler und Anbieter körpernaher Dienstleistungen wie Friseure selbst entscheiden, ob sie nach dem 2G-Optionsmodell nur noch Geimpfte und Genesene bedienen wollen. Dann entfallen einerseits Masken- und Abstandspflicht, andererseits dürfen Ungeimpfte die Läden nicht mehr betreten. Ausgenommen vom Optionsmodell sind Angebote des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken. Dort können auch Ungeimpfte weiter einkaufen. Unter 18-jährige Ungeimpfte können hingegen weiter auch an 2G teilnehmen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg war zuletzt am 4. Mai mit 100,9 dreistellig. In den Krankenhäusern lagen nach Angaben der Behörde 224 Menschen, 103 von ihnen auf Intensivstationen. Die Lage sei damals belastend, aber noch beherrschbar gewesen, sagte später der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf, Stefan Kluge. Er fügte aber hinzu: «Ich möchte das nicht nochmal erleben.»

Derzeit werden auf den Intensivstationen der Hamburger Kliniken laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 37 Covid-Patienten behandelt, 19 von ihnen müssen invasiv beatmet werden. Insgesamt lagen nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit Stand Freitag 116 Corona-Patienten im Krankenhaus.

Die Zahl der registrierten Neuinfektionen betrug am Sonntag 280 - 14 mehr als am Samstag und 145 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Damit sind seit Beginn der Pandemie in Hamburg 96.559 bestätigt worden. 90.100 von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen.

Nach jüngsten RKI-Daten vom Freitag sind inzwischen 73,5 Prozent der Einwohner mindestens einmal und 70,8 Prozent vollständig geimpft. Am 4. Mai waren erst 23,8 Prozent einmal und nur 7,3 Prozent vollständig geimpft. Wegen des noch knappen Impfstoffs hatten damals allerdings nur über 70-Jährige und bestimmte Gruppen der Priorität 3, wie Lehrer oder Verkäufer, Anrecht auf eine Spritze.

Hamburg befand sich Anfang Mai noch im Lockdown. Es galt eine nächtliche Ausgangssperre, Hamburger durften ihre Wohnung zwischen 21.00 und 5.00 Uhr nur mit einem triftigen Grund verlassen. An den Schulen bekamen die Kinder Wechselunterricht, die Kitas befanden sich im erweiterten Notbetrieb. Gastronomie, Hotels, Kultur- und Sporteinrichtungen waren geschlossen.

Inzwischen sind die meisten Corona-Einschränkungen aufgehoben, die neuen Möglichkeiten mit dem 2G-Modell kommen beim Einzelhandel bislang jedoch kaum an. So sagte etwa der Inhaber des Schreibwarenladens «Schreibkultur» in Hamburg-Bergedorf, Ralph Ottensmeyer, der dpa, er nutze das 2G-Modell nicht. «Der Grund ist, dass sich das für unseren kleinen Schreibwarenladen nicht lohnt.»

Ähnlich äußerte sich die Geschäftsführerin des Juwelier- und Goldschmiedegeschäfts Jean Koch, Birgit Koch-Schallenberg. Man wolle keinen Kunden ausschließen. Viele hätten sich auch schon an die bisherigen Regeln gewöhnt. Es habe sich eingespielt, dass man eine Maske trage.
dpa/lno
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