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17.09.2008 | 04:37 | Umfrage 

Deutschen wollen Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel

Berlin - Eine farbliche Kennzeichnung der Nährwerte Zucker, Salz, Fett und gesättigte Fettsäuren für Lebensmittel ("Ampel") darf nicht freiwillig erfolgen, sondern muss gesetzlich vorgeschrieben werden.

Deutschen wollen Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel
Das fordert die Verbraucherorganisation foodwatch im Vorfeld der Konferenz der Landesverbraucherminister am Donnerstag. Bundesverbraucherminister Horst Seehofer hatte sich nach Protesten für eine farbliche Hinterlegung der Nährwerte ausgesprochen, aber auf freiwilliger Basis. Eie EU-Kommission sieht in ihrem Vorschlag für eine europaweite Regelung eine Pflicht vor.

"Eine Nährwertkennzeichnung schützt die Verbraucher nur dann, wenn sie verpflichtend ist. Freiwillig werden die Hersteller nur solche Produkte kennzeichnen, die ohnehin unproblematisch sind", sagte Cornelia Ziehm von foodwatch. Am Beispiel von Ketchups und Salatsaucen, die foodwatch aktuell mit den Ampelfarben nach englischem Vorbild gekennzeichnet hat, werde jedoch deutlich, dass hohe Zucker- und Salzgehalte nur mit verpflichtenden Farbsignalen für den Verbraucher erkennbar sind. So wirbt der Kinderketchup "Ketchupi" von Knorr mit "30 Prozent weniger Zucker", landet bei der Ampel mit 14 Prozent Zuckeranteil aber deutlich im roten Bereich.

Der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur Nährwertkennzeichnung lässt zu, dass Deutschland eine Pflicht zur Ampelkennzeichnung einführt. "Es besteht auch kein Wettbewerbsnachteil für deutsche Firmen, da im einheimischen Markt auch ausländische Produkte so etikettiert werden müssten", sagte Ziehm.

Bestätigt wird die Forderung durch eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von foodwatch. 84 Prozent der Deutschen finden eine verpflichtende Kennzeichnung mit einheitlichen Symbolen nach den Ampelfarben rot, gelb und grün besser als eine Kennzeichnung ohne einheitliche Vorgaben auf freiwilliger Basis (14 Prozent).

Die Ampelkennzeichnung markiert die Gehalte an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz mit Farben. Rot bedeutet "nur in kleinen Mengen hin und wieder verzehren", Gelb "es ist in Ordnung, es häufiger zu essen" und Grün "eine gesunde Wahl". (PD)
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