In dessen Rahmen wurden die bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Aufnahme großer Mengen an Folsäure und die Notwendigkeit einer Überarbeitung der derzeitigen Leitlinien zu den zulässigen Höchstaufnahmemengen bei Folsäure für alle Bevölkerungsgruppen überprüft.
Die Arbeitsgruppe weist in ihrem Bericht darauf hin, dass die aktuellen Daten nicht ausreichen, um eine vollständige quantitative Bewertung der im Zusammenhang mit Folsäure bestehenden Risiken zu ermöglichen, und dass die wissenschaftlichen Entwicklungen auf diesem Gebiet sorgfältig beobachtet werden sollten. Beim Abschlussbericht für dieses Projekt handelt es sich, wie bei Berichten von ESCO-Arbeitsgruppen üblich, nicht um ein wissenschaftliches Gutachten - deren Ausarbeitung bzw. Annahme auch weiterhin den Gremien und dem Wissenschaftlichen Ausschuss der
EFSA vorbehalten bleibt. Der Bericht soll jedoch der EFSA bei der Entscheidung darüber helfen, ob eine weitere Bewertung möglicher Risiken in Zusammenhang mit der Aufnahme großer Mengen an Folsäure zum derzeitigen Zeitpunkt angebracht wäre. Der Bericht wird nun vom EFSA-Gremium für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA-Gremium) geprüft, das die Ergebnisse des Berichts im Lichte seines NDA-Arbeitsprogramms betrachten wird.
Im Rahmen des Projekts wurden Informationen zu empfohlenen und tatsächlichen Aufnahmemengen für Folsäure und Folat erhoben, zusammengestellt und analysiert. Zu den während des Projekts untersuchten Punkten gehörten unter anderen die nationalen Register zu kongenitalen Anomalien, die Häufigkeit von Neuralrohrdefekten (NRD), die Empfehlungen zur nahrungsbedingten Aufnahme von Folsäure und Folat, die Praktiken der freiwilligen und vorgeschriebenen Anreicherung von Lebensmitteln mit Folsäure innerhalb der europäischen Länder sowie die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln, auch im Verhältnis zu den NRD-Zahlen.
Darüber hinaus wurden im Bericht auch die Diskussionen anlässlich des wissenschaftlichen Treffens berücksichtigt, das am 21. und 22. Januar 2009 in Uppsala stattgefunden hat und bei der mehr als 60 wissenschaftliche Sachverständige aus der Europäischen Union, der Schweiz, den USA und Kanada die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen zu Folat und Folsäure diskutiert und debattiert haben.
Während der gesundheitliche Nutzen von Folsäure für die Reduzierung des Risikos von Neuralrohrdefekten durch klinische Studien an Menschen bereits gut belegt ist, steht ein überzeugender Nachweis anderer gesundheitlicher Vorteile (z. B. der Reduzierung des Risikos kardiovaskulärer Erkrankungen) noch aus. Der Bericht hat ferner die Beziehung zwischen Folsäure und Krebsrisiko zum Gegenstand und enthält die Schlussfolgerung, dass die aktuellen Daten nicht ausreichen, um eine vollständige quantitative Risikobewertung zum Zusammenhang zwischen Folsäure und Krebs zu ermöglichen. Im Bericht wird darauf hingewiesen, dass die wissenschaftlichen Entwicklungen auf diesem Gebiet sorgfältig beobachtet werden sollten. (efsa)