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12.10.2008 | 12:02 | Lebensmittelkennzeichnung 

Für Briten alle Kennzeichnungsmodelle gleich verständlich

Bonn - "Gleich ob Ampelkennzeichnung, GDA-Kennzeichnung oder ein Hybridmodell aus beiden, die meisten Studienteilnehmer waren in der Lage, die Nährwertinformationen auf der Packung richtig zu interpretieren."

Für Briten alle Kennzeichnungsmodelle gleich verständlich
Dies sagt Prof. Dr. Klaus Grunert, Direktor des MAPP-Center an der dänischen Aarhus School of Business. Grunert ist Autor einer Studie, die soeben von der Organisation EUFIC (European Food Information Council) veröffentlicht wurde. Er befragte 2.019 Kunden der drei größten britischen Supermarktketten: TESCO, die mit der farblich neutralen GDA-Kennzeichnung arbeiten, Sainsburys, die Nährwertampeln auf die Packungen drucken und ASDA, die ein Hybridmodell anwenden, ein farbig hinterlegtes GDA-Modell, das dem deutschen "1 plus 4"-Modell ähnelt.

80 bis 90 Prozent der Studienteilnehmer konnten mit Hilfe der verschiedenen Modelle den Nährwertgehalt der Lebensmittel richtig einschätzen und gesündere von weniger gesunden Lebensmitteln unterscheiden. Dabei war es unerheblich, welches der drei Kennzeichnungsmodelle eingesetzt wurde. Zwar waren weniger als 15 Prozent der Befragten der Meinung, die Farben bei dem Hybridmodell seien hilfreicher als andere Kennzeichnungselemente, "daraus kann man aber nicht schließen, dass das Hybridmodell nicht verständlich ist", sagt Grunert. Die Verständlichkeit war in etwa vergleichbar. Viele Verbraucher verstehen zwar die gelben und roten Farben der Ampel als Verbote. Das hindert sie aber nicht daran, unter zwei bis drei Produkten das gesündeste herauszufinden.

Die Ergebnisse aus Großbritannien stehen im Widerspruch zu einer Studie der Hochschule für angewandte Wissenschaft in Hamburg. Dort schnitt die Ampelkennzeichnung bei manchen Produktgruppen besser ab. Die Fachdiskussion beginnt jedoch gerade erst. Die Untersuchung in Großbritannien ist nur der erste Teil eines größeren Projektes. Weitere Studien in Frankreich, Deutschland, Schweden, Polen und Ungarn folgen. Grunert plädiert dafür, mit politischen Entscheidungen zu warten, bis man genauer weiß, wie die Mechanismen bei den Verbrauchern funktionieren. "Wir wissen nicht, welche Effekte die Ampelfarben auf das Kaufverhalten haben", so Grunert. Er wünscht sich daher Daten, mit denen man feststellen kann, welchen Einfluss die Einführung von Nährwertkennzeichnungen auf den Absatz von Lebensmitteln hat. (aid)
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