In den reichen Ländern entfällt dagegen auf diese Altersgruppe nur etwa ein Prozent aller Todesfälle. Das geht aus einer globalen Todesursachen- und Krankheitsstatistik für das Jahr 2004 hervor, die die Weltgesundheitsorganisation (
WHO) am Montag in Genf veröffentlicht hat. Vor allem Verkehrs- und Krebstodesfälle werden bis 2030 weltweit stark zunehmen, prognostiziert die WHO. Die Zahl der Aidstoten soll sich dagegen nahezu halbieren.
Insgesamt sind 58,8 Millionen Menschen im Jahr 2004 gestorben, 11,9 Millionen - und damit etwa jeder Fünfte - waren Kinder unter 15 Jahren. Ihre Haupttodesursachen waren Geburtskomplikationen, Durchfallerkrankungen, Atemweginfekte und Malaria. Etwa die Hälfte der gestorbenen Kinder lebte in Afrika, wo deutlich mehr junge Menschen sterben als in den reichen Ländern.
So wurden 46 Prozent der Gestorbenen in Afrika keine 15 Jahre alt und nur 20 Prozent waren 60 Jahre oder älter. In den reichen Industriestaaten dagegen sind 84 Prozent der Gestorbenen mindestens 60 Jahre alt geworden.
Weltweit gesehen bleiben Herzkreislaufleiden mit 17,1 Millionen Toten im Jahr 2004 die führende Todesursache. Mit gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Tabak könnten 80 Prozent der vorzeitigen Herzkreislauf-Todesfälle vermieden werden, betont die WHO. Vor allem wegen der weltweit steigenden Lebenserwartung rechnet die UN-Organisation aber mit einer Zunahme dieser Todesfälle um mehr als ein Drittel (37 Prozent) auf über 23 Millionen im Jahr 2030. Aus demselben Grund werde auch die Zahl der Krebstoten um 60 Prozent steigen: von 7,4 Millionen (2004) auf 11,8 Millionen (2030).
Die häufigste vermeidbare Krebsursache bleibe das Rauchen, betont die WHO. Sie rechnet mit einem Anstieg der Zahl der Tabaktoten von 5,4 Millionen auf 8,3 Millionen bis 2030 - ein Zuwachs um 54 Prozent. Damit werde der Tabakkonsum dann für nahezu jeden zehnten Todesfall weltweit verantwortlich sein.
Besorgniserregend ist die WHO-Prognose zu den Verkehrstoten, deren Zahl sich bis 2030 auf 2,4 Millionen nahezu verdoppeln wird - vor allem als Folge der steigenden Motorisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dagegen soll die Zahl der Aidstoten 2012 ein Maximum von 2,4 Millionen erreichen und sich anschließend dank der zunehmenden Versorgung mit Aidsmedikamenten bis 2030 halbieren. (dpa)