Hämorrhoiden sorgen dafür, dass unser Darmausgang richtig schließt. Erst wenn sie beginnen sich zu verändern, werden sie zur Qual. Hier lesen Sie, was Betroffene gegen das lästige Leiden tun können.
Was sind Hämorrhoiden?
Anatomisch gesehen hat jeder von uns Hämorrhoiden. Es handelt sich bei dabei um notwendige Blutgefäßpolster, die unterhalb der Schleimhaut und innerhalb des Schließmuskels im After liegen. Diese Hämorrhoidalpolster sind mit arteriellem Blut gefüllt und sorgen dafür, dass der Darmausgang gut schließt. Hätten wir sie nicht, könnte es sein, dass wir Stuhl verlieren.
Hämorrhoiden werden erst dann zur Qual, wenn sie beginnen sich knotig zu vergrößern und sozusagen ausleiern. Ob man Hämorrhoidalbeschwerden bekommt, kann man nicht vorhersagen. Sie sind in allen Altersklassen zu finden. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man Hämorrhoiden bekommt, allerdings an. Männer dürften etwas häufiger betroffen sein als Frauen. Bei Kindern treten Hämorrhoiden nur sehr selten auf.
Hämorrhoiden: Symptome
Als häufigste Ursache dafür gelten zu starkes Pressen und Nachpressen beim Stuhlgang, zum Beispiel durch chronische
Verstopfung. Nicht immer müssen vergrößerte Hämorrhoiden Schmerzen auslösen. So kann es auch passieren, dass die Erkrankung unentdeckt bleibt. Oft lösen Hämorrhoiden aber sehr unangenehme Beschwerden im Analbereich aus.
Typische Hämorrhoiden-Symptome sind zum Beispiel
Juckreiz, Blutungen, Nässen, Hautausschläge oder ein Druckgefühl am After. Dieselben Symptome können allerdings auch Fissuren (Hautrisse), Marisken (störende Hautfalten), Fisteln oder auch ein Tumor im Enddarm auslösen. Ob beim Betroffenen tatsächlich ein Hämorrhoidalleiden vorliegt, kann daher immer nur der Arzt feststellen.
Wichtig: Je früher sich Betroffene an einen Arzt wenden, desto größer ist die Chance auf Heilung! Im Normalfall ist ein Besuch beim Hausarzt ausreichend um Hämorrhoiden festzustellen. Bei Bedarf erfolgt eine Überweisung zu einem Spezialisten (Proktologen).
Hämorrhoiden: Behandlung und Therapiemöglichkeiten
Die Therapie von Hämorrhoidalleiden erfolgt in mehreren Schritten. Als Erstes wird der Arzt versuchen mittels Zäpfchen, Salben (z.B. Wundsalben, Zinkpaste) oder Tabletten (z.B.
Kortison), gegen die Hämorrhoiden vorzugehen. Dafür stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Einige wirken entzündungshemmend und fördern den Lymphabfluss andere wirken örtlich betäubend. Tritt nach sechs Wochen keine Besserung ein, muss der Arzt auf alternative Therapiemaßnahmen zurückgreifen. Die Palette reicht dabei von der Abbindung (Gummibandligatur) über Verödung (Sklerosierungstechnik) bis hin zur Hämorrhoiden Operation, also der operativen Entfernung durch einen chirurgischen Eingriff.
Wichtig: Eine Behandlung mit Medikamenten trägt in den meisten Fällen nur kurzfristig zu einer Verbesserung der Symptome bei. Als Dauertherapie eignet sie sich nicht. Denn sie beseitigt die eigentliche Ursache nicht!
Hämorrhoiden vorbeugen: Die besten Hausmittel und Tipps!
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Ballaststoffreiche ErnährungEin harter Stuhl sowie Verstopfung und übermäßiges Pressen beim Stuhlgang sind häufig Ursache für vergrößerte Hämorrhoiden. Eine gesunde und
ballaststoffreiche Ernährung, mit viel Vollkornprodukten, Obst und frischem Gemüse, ist daher besonders wichtig. Ballaststoffe bringen den Stoffwechsel in Schwung, sorgen für eine geregelte Darmentleerung und beugen Verstopfung vor.
Hülsenfrüchte, Haferflocken und brauner Reis sind besonders reich an Ballaststoffen und kurbeln die Verdauung an! Auf fetthaltige Produkte (v.a. fette Fleisch- und Wurstprodukte!), Fast Food und Süßigkeiten sollten Sie so gut wie möglich verzichten!
Achten Sie zudem auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme! Stellen Sie sich am Abend ein Glas Wasser auf den Nachttisch und trinken Sie das Wasser sofort nach dem Aufwachen. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser (am besten stilles Mineralwasser oder ungesüßten Kräutertee) täglich.
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Regelmäßig SportEin erhöhter Druck in den Blutgefäßen der Analregion ist dafür verantwortlich, dass sich Hämorrhoiden vergrößern. Durch regelmäßige Bewegung wird der Blutkreislauf angeregt und das Blut im Körper zirkuliert besser. Der Druck nimmt ab.
Neben einer
gesunden Ernährung sollten Sie daher auf regelmäßige körperliche Bewegung achten. Versuchen Sie
Übergewicht, zum Beispiel durch Wandern, Schwimmen oder Yoga abzubauen. Auf Sportarten wie Reiten, Radfahren, Joggen oder Krafttraining sollten Sie besser verzichten.
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Richtige ToilettenhygieneUm die Beschwerden bei vergrößerten Hämorrhoiden nicht zu verstärken, sollten Sie auf die richtige Toiletten- und Analhygiene achten. Vermeiden Sie stundenlanges Sitzen auf der Toilette oder starkes Nachpressen beim Stuhlgang. Zudem sollten Sie weiches oder feuchtes Toilettenpapier (ohne Chemikalien) benutzen und sich vorsichtig abtupfen (auf keinen Fall reiben!). Für die Reinigung können Sie warmes Wasser oder einen Einmalwaschlappen verwenden. Trocknen Sie sich mit einem Tuch sorgfältig ab!
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Sitzbäder und Quarkwickel Sitzbäder, zum Beispiel mit Arnika oder KamilleExtrakt, können dabei helfen den lästigen Juckreiz zu bekämpfen. Sie enthalten entzündungshemmende und gefäßverengende Wirkstoffe. Achten Sie dabei, dass das Wasser nicht zu heiß wird, da sonst die Haut aufweicht. Setzten Sie sich für 15-20 Minuten in das Sitzbad hinein. Danach können Sie einen kühlenden Quarkwickel oder einen erkalteten Schwarzteebeutel gegen die Entzündung auf den Allerwertesten legen
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SitzringHämorrhoidenkissen sind aufblasbare Ringe, die zwar nicht dabei helfen Hämorrhoiden loszuwerden, sie reduzieren aber die Schmerzen, indem sie beim Sitzen den Druck auf die entzündete Region lindern. Sitzringe sind in Drogerien oder Apotheken erhältlich und werden meist in unterschiedlichsten Variationen und Preisklassen angeboten. Tipp: Als Alternative zum Sitzring können Sie auch einen aufblasbaren Schwimmring verwenden.