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Nach Angaben der britischen Hilfsorganisation «Save the Children» hat die akute Unterernährung von Kindern im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel zugenommen. In einem am Samstag veröffentlichten Bericht ruft die Organisation dringend zu Spenden auf, um die für Januar benötigten 18.000 Tonnen Nahrungsmittel zu finanzieren. «Wir waren bereits gezwungen, die von uns verteilten Rationen an Not-Nahrungsmitteln zu kürzen», erklärte die für Simbabwe zuständige Programmleiterin Lynn Walker. Sie wies auf UN-Schätzungen hin, wonach fast die Hälfte der Bevölkerung im kommenden Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein wird.
Der einstige afrikanische Modellstaat leidet zur Zeit unter der schlimmsten wirtschaftlichen und politischen Krise seiner Geschichte, die noch von einem Cholera-Ausbruch verschlimmert wird. Nach UN- Schätzungen sind bisher rund 1.200 Menschen daran gestorben und knapp 24.000 weitere erkrankt. Experten warnen, dass die Epidemie durch den Beginn der Regenzeit und den Zusammenbruch des öffentlichen Dienstes im Lande mit extrem schlechten hygienischen Verhältnissen noch weiter ausufern könnte.
Überlagert wird die Krise von einem politischen Tauziehen des um seine Macht kämpfenden autokratischen Langzeit-Präsidenten Robert Mugabe sowie seines Herausforderers Morgan Tsvangirai von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC). Ein MDC-Sprecher bestätigte am Sonntag Medienberichte, dass Tsvangirai durch die Aushändigung eines neuen Passes nun wieder problemlos ins Ausland reisen kann. Die Regierung hatte ihm mehrere Monate einen neuen Pass verweigert. (dpa)