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11.04.2023 | 00:04 | Insekten als Lebensmittel 

Insekten im Essen beschäftigen Bürgerschaft

Hamburg - Für viele ist es ein Ekel-Thema: Insekten in Lebensmitteln. Seit Januar ist es sozusagen wieder in aller Munde - seit in der EU auch die Hausgrille und Larven des Getreideschimmelkäfers gefroren, pastenartig, getrocknet oder pulverisiert Lebensmitteln beigemischt werden dürfen.

Insekten als Lebensmittel
So manchem kribbelt es schon, wenn er nur an Insekten denkt - erst recht, wenn sie auf dem Teller landen. Was anderswo schon lange auf den Tisch kommt, ist hierzulande noch eine Seltenheit. Dabei lässt die EU Insekten in Lebensmitteln zu. Ein Fall für die Bürgerschaft. (c) proplanta
Schon länger auf der EU-Liste neuartiger Lebensmittel stehen die Wanderheuschrecke und Larven des Mehlkäfers. CDU und AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft sehen jetzt Handlungsbedarf. In getrennten Anträgen für die Sitzung am kommenden Donnerstag fordern sie den rot-grünen Senat auf, im Bund auf eine besondere Kennzeichnungspflicht hinzuwirken beziehungsweise ein eigenes Hamburger Label «Insektenfrei» zu schaffen.

«Insekten sind aufgrund ihres Nährstoffprofils und aus ökologischen Gesichtspunkten attraktiv für die Lebensmittelwirtschaft», sagte der CDU-Abgeordnete Richard Seelmaecker der Deutschen Presse-Agentur. Sie benötigten außerdem weniger Platz und Wasser als Rinder, Schweine oder Hühner und verursachten somit auch weniger Treibhausgase.

Da Insekten in Lebensmittel in Europa aber nach wie vor die absolute Ausnahme darstellten, würden Verbraucherinnen und Verbraucher sie als Zutat in Produkten der Nahrungsmittelindustrie nicht erwarten. «Viele Verbraucher wollen auch schlicht keine Insekten essen», sagte er. «Um Verbraucher aufzuklären und den Lebensmittelinhalt transparent darzustellen, fordern wir den rot-grünen Senat auf, sich auf Bundesebene für eine Kennzeichnung der Zugabe von Insekten in Lebensmitteln auszusprechen.»

Die Kennzeichnung müsse auch über die bloße Auflistung der Zutaten hinausgehen und stattdessen auf der Vorderseite des Produktes deutlich erkennbar sein, sagte Seelmaecker. Der AfD geht das nicht weit genug. Sie verweist in ihrem Antrag auf eine kritische Einschätzung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, die zu dem Schluss komme: «Bei Allergien gegen Schalen- und Krustentiere, Hausstaubmilben und Weichtiere kann der Verzehr von Speiseinsekten eine allergische Reaktion auslösen.»

Hamburg solle «Vorreiter im Kampf gegen Insekten in Lebensmitteln werden», forderte der Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Krzysztof Walczak. Die Einführung eines Hamburger Qualitätssiegels «Insektenfrei» hätte bundesweite Signalwirkung. «Darüber hinaus fordern wir eine klare Warnhinweispflicht, damit Verbraucher vor Insekten in Lebensmitteln gewarnt werden.»
dpa/lno
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