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09.11.2022 | 07:02 | Weihnachtszeit 

Kehren Weihnachtsmärkte zur Normalität zurück?

Mainz - In vielen rheinland-pfälzischen Städten laufen derzeit die Planungen für die Weihnachtsmärkte auf Hochtouren.

Glühwein
Energiesparen ist ein Thema, Corona hingegen kaum noch: In vielen rheinland-pfälzischen Städten wird derzeit eifrig für das vorweihnachtliche Budentreiben geplant. (c) proplanta
Ein Wunsch ist überall zu spüren: Nach zwei Jahren mit Corona-Beschränkungen endlich wieder zu einem normalen Budentreiben zurückkehren. Ein Blick auf die großen Städte in Rheinland-Pfalz:

- Mainz:

In der Landeshauptstadt soll der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trotz gestiegener Energie-, Beschaffungs- und Personalkosten in diesem Jahr nicht teurer werden. Das kündigten die Marktbeschicker am Dienstag beim Ausblick der Stadt auf das Budentreiben an, das am 24. November eröffnet wird. 92 Stände rund um den Dom sollen vorweihnachtlich Freude verbreiten.

«Wir hatten zwei schwierige Jahre», sagte Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) im Rückblick auf die Corona-Beschränkungen in den Jahren 2020 und 2021. «Dieses Jahr werden wir wie gewohnt unseren Glühwein und alles andere genießen können.»

Auch die Schausteller freuen sich auf die Rückkehr zur Normalität: «Wir sind froh, dass unser Weihnachtsmarkt wieder stattfindet, wie wir ihn kennen», sagte Marco Sottile, Sprecher der Weihnachtsmarktbeschicker. «Das ist wichtig für die Stadt, den Einzelhandel und uns.» Die Fußball-WM - da sind sich Stadt und Schausteller einig - wird auf dem Weihnachtsmarkt keine Rolle spielen, Live-Übertragungen von Spielen soll es nicht geben.

Ein Thema ist dagegen Energiesparen. Der «Lichterhimmel» wird erst gegen 17.00 Uhr an- und um 22.00 Uhr wieder ausgeschaltet. Zu erheblich geringerem Stromverbrauch trug laut Stadt die bereits vor Jahren erfolgte Umstellung auf LED bei. Außerdem wird in diesem Jahr das Begleitprogramm etwas abgespeckt, Musik gibt es zudem nur «unplugged», also ohne Strom.

Mit Hilfe von Videoüberwachung will die Stadt die Besucherströme beobachten und notfalls steuern, damit es zu keinem gefährlichen Gedränge kommt. Zudem sollen Zufahrtssperren vor möglichen Attacken mit Fahrzeugen schützen. Abgerundet wird der Weihnachtsmarkt von den «Mainzer Winterzeitmärkten» an verschiedenen Plätzen der Landeshauptstadt.

- Koblenz:

Auch in Koblenz steht alles bereit, damit am 18. November der Weihnachtsmarkt auf sieben Plätzen in der Altstadt starten kann. Mit 110 Ständen sei der Markt in diesem Jahr sogar etwas größer als vor der Corona-Pandemie, erklärte Organisator Detlef Koenitz. Was die Besucherzahlen betrifft, wagt er allerdings keine Prognose.

Nur so viel: Die Vor-Weihnachtszeit sei immer etwas Besonderes, sinkende Temperaturen, die Dekoration und Lichter sorgten für entsprechende Stimmung. «In diesem Jahr wollen die Leute Abwechslung und Ablenkung», ist sich Koenitz sicher. Zudem hätten sich Weihnachtsmärkte als Treffpunkt nach der Arbeit etabliert.

Dennoch gilt auch in Koblenz das Credo, Energie zu sparen, wo es nur möglich ist. Deshalb wird auf große Energieverbraucher wie die Eisbahn und die Kinder-Weihnachtsbäckerei verzichtet. Allein die Eisbahn hatte Koenitz zufolge 60.000 Kilowattstunden Strom verbraucht. Die Beschicker seien zudem angehalten, ihre Heizöfen zwar nicht ununterbrochen laufen, ihre Angestellten jedoch auch nicht frieren zu lassen. Deko- und Beleuchtungselemente des Weihnachtsmarktes und der Stände sollen erst ab der Dämmerung statt morgens um 10.00 Uhr eingeschaltet und nach Ende des Marktes ab 21.30 Uhr sofort ausgeschaltet werden.

Eine Klimaschutz-Aktion, die 2019 erstmals gestartet wurde, hat sich laut Koenitz mittlerweile etabliert: Damit die Weihnachtsbäume nach ihrer Dekorationszeit auf dem Markt nicht sofort gehäckselt werden, können sich Besucher ihr ganz persönliches Exemplar reservieren und am 22. Dezember beim Ende des Weihnachtsmarktes abholen.

- Kaiserslautern:

Ähnlich wie in Koblenz verzichtet man auch in Kaiserslautern ab dem 21. November auf die Eisbahn in der Innenstadt. Außerdem gibt es in diesem Jahr keine Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen. Allerdings hat hier die kostenlose Weihnachtsbäckerei für Kinder geöffnet.

- Trier:

Um Energie zu sparen, wird der Trierer Weihnachtsmarkt, der am 18. November startet, seine Öffnungszeiten verkürzen und das Programm in den Nachmittag verlegen. Dennoch sei hier die Vorfreude groß, sowohl bei den Organisatoren als auch bei der Bevölkerung, sagte der Sprecher der ARGE Trierer Weihnachtsmarkt, Thomas Vatheuer.

«Wir freuen uns in diesem Jahr ganz besonders über einen Weihnachtsmarkt ohne Absperrungen und Zugangskontrollen wie im vergangenen Jahr.» Dementsprechend erhofft sich Vatheuer mehr Besucher, vor allem Touristen, die mit dem Bus anreisen.

- Ludwigshafen:

Der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz in Ludwigshafen startet bereits an diesem Mittwoch und dauert bis zum 23. Dezember. Zielvorgabe sei es, im Vergleich zum Vorjahr 30 Prozent Energie einzusparen, etwa durch LED-Beleuchtung, erklärte Markus Lemberger, Sprecher der Kongress- und Marketing-Gesellschaft Lukom.

Ob die Besucherzahlen ein Vor-Corona-Niveau erreichen könnten, sei nicht vorhersehbar, weil zu viele unterschiedliche Faktoren, darunter auch das Wetter, eine Rolle spielten. Insgesamt sei der Markt «luftiger» gestaltet, also mit weniger Buden, um mehr Abstand garantieren zu können. «Vor Corona waren es 60 Buden, jetzt sind es 40», sagte Lemberger. Auf steigende Inzidenzzahlen könne flexibel reagiert werden.
dpa/lrs
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