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09.11.2022 | 15:37 | Weihnachtszeit 

Pannenserie rund um Berliner Weihnachtsbäume

Berlin - Mal war der Baum zu groß, mal zu klein. Immer wieder ging in früheren Jahren etwas schief mit Weihnachtsbäumen für prominente Berliner Plätze.

Weihnachtsbaum
Viele große Weihnachtsbäume werden in Berlin aufgestellt: am Brandenburger Tor, vor dem Roten Rathaus, am Schloss Bellevue und auf anderen Plätzen. Kleinere und größere Pannen gibt es aber öfter um Bäume für einen der beliebtesten Weihnachtsmärkte. (c) proplanta
In diesem Jahr ist die Tanne für den beliebten Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche am Ku'damm zu breit. Der geplante Transport in der Nacht zu Dienstag scheiterte vorerst. Schuld an der Panne waren wohl eine schlechte Schätzung und ein Autobahntunnel.

Gespendet wurde der Baum in diesem Jahr von einer Familie aus Köpenick im Südosten Berlins nahe der Landesgrenze zu Brandenburg. Es handelte sich um eine 22 Meter hohe Kolorado-Tanne, die laut den Veranstaltern des Weihnachtsmarktes fast 30 Jahre im Garten der Familie wuchs. Die Veranstalter suchten den Baum aus den Bewerbungen aus und beauftragte eine Firma mit dem Transport.

Am Montag wurde die Tanne gefällt und auf einen großen Tieflader gelegt. In der Nacht zu Dienstag sollte der Transport um 3.00 Uhr starten, gegen 10.00 Uhr am Vormittag sollte der Baum aufgestellt werden, als einer der «Höhepunkte» der beginnenden Adventszeit.

Begleitet und abgesichert wird so ein Transport von der Verkehrspolizei. In der Nacht sahen sich die Polizisten den Tieflader samt liegender Tanne wohl genauer an. Die angemeldete Höhe betrug 4,30 Meter, wie ein Polizeisprecher erklärte. Die Polizisten maßen nach. «Festgestellt wurden 5,20 Meter», so der Sprecher. «Damit war der Transport zu hoch für den Tunnel Britz.»

Durch diesen langen Tunnel führt die Autobahn aus Brandenburg nach Berlin, unter Neukölln hindurch bis ans westliche Ende des Ku'damms. Praktisch für die Strecke von Köpenick zur Gedächtniskirche - aber in diesem Fall leider untauglich. Die Baumaufstellung am Dienstag müsse «leider entfallen», teilte der Weihnachtsmarkt mit. Der Transport müsse von der Firma «neu beantragt und eine alternative Strecke gefunden werden». Voraussichtlich soll die Tanne nun in der Nacht zu Mittwoch anrollen. Aufgestellt werden könnte sie dann am Vormittag.

Schon früher sorgten Weihnachtsbäume in Berlin für Spott. Im Jahr 2000 war eine Fichte aus Bayern an der Gedächtniskirche zwar 28 Meter hoch, hatte aber so spärliche, dünne Äste, dass sie ausgetauscht wurde. Es gab Vergleiche mit dem Waldschadensbericht des Senats, eine Passantin sagte: «Das kann nur als bayerische Provokation gewertet werden.» Die Fichte wurde an Elefanten im Zoo verfüttert.

2001 spendete Oberfranken als Wiedergutmachung eine 30 Meter hohe Fichte - die beim Aufstellen auf einem anderen Platz zerbrach. Bei den Reparaturversuchen zersplitterte der Baum völlig. 2003 gab es wieder Ärger: Eine 18 Meter hohe Fichte aus dem Sauerland hatte so viele braune Stellen und fehlende Äste, dass sie ausgetauscht wurde. Von dem Ersatzbaum sägte ein Störer kurz vor Weihnachten fünf Meter der Baumspitze ab.

2006 zogen eine finnische und eine bayerische Gemeinde kurzfristig ihre Bäume zurück. Die Schausteller vom Weihnachtsmarkt kamen auf die Idee, sich ihre Bäume künftig aus Berliner Gärten spenden zu lassen, auch um die hohen Kosten für den Spezialtransport zu verringern.

Trotzdem gab es 2007 erneut einen «Pannenbaum» aus Bayern. Die Fichte wog acht statt sechs Tonnen, ein Schwerlastkran musste anrücken, um sie in den Ständer zu heben. Schon vor dem Ziel war der Baum an einer Brücke am Bahnhof Zoo hängengeblieben. 2008 brach vor dem Roten Rathaus ein Baum aus Bayern durch. In den folgenden Jahren zerstritten sich Spender, Falschparker verzögerten die Aufstellung und ein Sturm bedrohte einen Baum. Sonst lief es aber recht glatt.

Ob der diesjährige Weihnachtsbaum seinen Platz an der Gedächtniskirche erreichen wird, dürfte sich frühestens am Mittwoch herausstellen. Noch ist etwas Zeit. Der Weihnachtsmarkt öffnet am 21. November.
dpa
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