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23.12.2023 | 10:31 | Infektionskrankheit 

Klimawandelfolgen: WHO warnt vor Ausbreitung von Dengue-Fieber in Europa

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Verbreitung bestimmter Stechmücken in Europa und damit einem Anstieg der Dengue-Fälle.

Stechmücken
(c) proplanta
Die Gefahr wachse durch den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen, sagte WHO-Spezialistin Diana Rojas am Freitag in Genf. In diesem Jahr habe Italien 82 lokal übertragene Infektionen gemeldet, Frankreich 43 und Spanien 3. Die europäischen Länder hätten noch die Chance, möglichst zu verhindern, dass diese Mücken sich weiter ausbreiten, sagte Rojas. Weltweit hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von 2000 bis 2019 verzehnfacht.

Kleine Populationen der Tigermücke und der Gelbfiebermücke (Aedes albopictus und Aedes aegypti), die das Dengue-Fieber übertragen, gebe es bereits in Südeuropa. Die Eier könnten den Winter überleben und Larven schlüpfen, wenn es wärmer werde. Die meisten Fälle wurden nach Angaben der WHO in diesem Jahr aus Nord- und Südamerika gemeldet, mehr als 80 Prozent.

Aedes-Mücken sind meist tagsüber aktiv. Sie kommen vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor, breiten sich aber stark aus, sowohl in andere Breitengrade als auch in höhere Lagen, in Nepal etwa schon auf mehr als 2.000 Metern. Oft verläuft die Virusinfektion milde, in zehn Prozent kann sie aber schwere Komplikationen auslösen. Die WHO schätzt die Zahl der Infektionen auf fast 400 Millionen im Jahr. Nur ein Bruchteil davon werde tatsächlich diagnostiziert und gemeldet. Effektive Behandlungen gibt es bislang nicht.

Menschen können sich durch Moskitospray und langärmelige Kleidung schützen. Brutstätten wie stehendes Wasser müssten beseitigt werden. Dazu gehören beispielsweise auch Pflanzenuntersetzer auf dem Balkon. Die meisten Fälle sind nach Angaben der WHO in diesem Jahr aus Nord- und Südamerika gemeldet worden, mehr als 80 Prozent. Die Überwachung sei aber vielerorts nicht ausreichend, so dass viele Infektionen auch gar nicht gemeldet werden.
dpa
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