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06.04.2020 | 06:48 | Kreative Lösungen 

Leben zu Zeiten der Coronakrise

Berlin - Die Nudeln kommen per Rutsche, das Luxusrestaurant wird zur Suppenküche - in der Corona-Krise ist auch in der Gastronomie Kreativität gefragt. Und Klopapier gibt es jetzt auch als Torte.

Weideaustrieb digital
Leben mit der Corona-Krise - Pralinen, Kühe, Kussverbot. (c) proplanta

Nudeln auf der Rutsche



In der Corona-Krise müssen Gastronomiebetriebe kreativ werden, um unter Einhaltung der Abstandsregeln zumindest Abhol- und Lieferdienste anbieten zu können. Unerwartete Hilfe aus der Nachbarschaft hat ein Ramen-Restaurant - also eines, in dem es um japanische Nudeln geht - im Hamburger Karolinenviertel erhalten. Eine Nachbarin hat für das Lokal eine Rutsche gebaut.  Nun können die Kunden vor dem Laden auf dem Gehweg warten, und bei der Übergabe der fertigen Gerichte fällt direkter Kontakt weg. Für Restaurant-Inhaber Florian Ridder ist die Rutsche ein Zeichen dafür, dass es mit etwas Kreativität und Einfallsreichtum auch in der aktuellen Situation weitergehen kann. 

Osterhasen wachen über Abstand



In einem Münchner Supermarkt helfen fortan Osterhasen dabei, die nötigen 1,5 Meter Mindestabstand zum Gegenüber einzuhalten. Angestellte haben dort eine niedrige Mauer aus Hunderten goldenen Schokohasen vor der Fleisch-, Fisch- und Käsetheke aufgebaut. So können die Kundinnen und Kunden weiterhin mit genügend Distanz an der Theke einkaufen.

Luxusrestaurant wird Suppenküche



Das New Yorker Luxusrestaurant «Eleven Madison Park» des Schweizer Starkochs Daniel Humm wird in der Corona-Krise zur Suppenküche. Zusammen mit einer Wohltätigkeitsorganisation sollen bis zu 3.000 Mahlzeiten pro Tag gekocht und dann gegen einen geringen Preis an Bedürftige gegeben werden, teilte Humm per Instagram mit.

«Diese Stadt hat mir alles gegeben, also wollte ich eine Art und Weise finden, mit der ich zurückgeben kann», sagte Humm der «New York Times». Sein Luxusrestaurant mitten in Manhattan, das zu den besten Restaurants der Welt gezählt wird, hatte zuvor wegen der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen.

Kühe gehen digital



«Ab auf die Weide!» - nach diesem Motto ist die Winter- und Stallzeit für rund 200 Kühe im niedersächsischen Brake zu Ende gegangen. Muhend, hüpfend und galoppierend begrüßten die Rinder den Frühling 2020. Wegen der Corona-Krise war der Weideaustrieb nicht-öffentlich.

Das Spektakel, das nach Angaben des Vereins Grünlandzentrum fast 2.000 Zuschauer im vergangenen Jahr hatte, wurde aber ins Digitale verlegt: Auf Social-Media-Kanälen und einer Internetseite veröffentlichte der Verein Fotos und Videos.

Das Virus als Praline



Pralinen, die aussehen wie das Coronavirus. Dosensuppe oder Desinfektionsmittel. Eine Klopapierrolle als Torte oder ein Quarantäne-Schaf als Osterkuchen: Der Erfurter Konditormeister Torsten Roth zeigt sich in der Not erfinderisch und hat ein ganzes Corona-Sortiment im Angebot.

«Wir nehmen das mit Augenzwinkern, wollen aber auch nichts verharmlosen», sagte der 44-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die kleinen Naschereien kämen beim Großteil der Kundschaft gut an. Etwa 100 Stück der roten, blauen oder grünen Virus-Pralinen verkauft der Konditor am Tag.

Küssen verboten



Zwei Drahtgitterzäune halten Paare an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz in Konstanz am Bodensee nun auf Abstand. Auf Schweizer Seite wurde ein weiterer Zaun aufgestellt. Zuvor hatten sich viele Paare an der Grenze getroffen und über die provisorische Absperrung hinweg direkten Kontakt aufgenommen. Händchenhalten, Umarmungen und Küssen sind jetzt nicht mehr möglich.

Besuchsreisen über die Grenze sind wegen der Coronavirus-Pandemie aktuell nicht erlaubt. Zuvor war die grüne Grenze am Bodenseeufer normalerweise offen für Fußgänger und Fahrradfahrer.

Rücken hält Homeoffice aus



Ganze Belegschaften arbeiten wegen Corona derzeit im Homeoffice. Statt wie gewohnt an einem ergonomischen Arbeitsplatz zu sitzen, muss so mancher Arbeitnehmer nun mit einem Provisorium als Schreibtisch vorlieb nehmen.

Auch wenn es dadurch zu Schmerzen kommt, geben Experten Entwarnung: «Man braucht keine Angst haben, sich dauerhaft einen organischen Schaden an der Wirbelsäule zuzuziehen, nur weil man aktuell in einer absolut einmaligen Ausnahmesituation keinen idealen Arbeitsplatz im Homeoffice hat», sagt Bernd Kladny, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Was wird aus der Frisur?



Niederländische Politiker machen sich angesichts des Corona-Lockdowns Gedanken um ihre oft schicken Frisuren. «Noch sitzt sie fantastisch», sagte der stets streng gescheitelte Ministerpräsident Mark Rutte vor Journalisten. «Aber es wird ein Moment kommen, an dem sie nicht mehr hält.» Ähnliche Überlegungen äußerte Vize-Premier Hugo de Jonge.

«Ich mache mir Sorgen wegen des «Coupe-Corona» (Corona-Schnitts)», sagte er augenzwinkernd. Wenn es gar nicht anders gehe, meinte Regierungschef Rutte, könne man sich am «Grapperhaus-Modell» orientieren. Der niederländische Justizminister Ferdinand Grapperhaus hat eine Glatze. Wegen der Coronakrise mussten Friseursalons auch in den Niederlanden schließen.
dpa
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