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09.04.2023 | 01:23 | Badesaison 2023 

Lebensretter rüsten sich für Badesaison

Potsdam - In etwa einem Monat werden sich Brandenburger Freibäder wieder mit Badelustigen füllen. Die Ehrenamtler der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind für die Saison nach eigenen Angaben gut gerüstet.

Badesaison 2023
Im vergangenen Jahr kamen 22 Menschen in Brandenburg bei Badeunfällen ums Leben. Das Ziel der DLRG-Lebensretter in diesem Jahr: Nicht einer soll den nassen Tod sterben. Das braucht gute Vorbereitung. (c) proplanta
Dafür haben sie in den vergangenen Monaten Hunderte Nichtschwimmer ausgebildet und zahlreiche Rettungsschwimmer geschult. Schwimmkurse hatten aufgrund der Corona-Pandemie die Jahre zuvor nicht ausreichend stattfinden können.

Um so länger sei jetzt die Warteliste für entsprechende Kurse, berichtet DLRG-Landesverbandssprecher Daniel Keip der Deutschen Presse-Agentur. Positiv sei, dass sich die Zahl der Lebensretter im Land im Vergleich zum Vorjahr um 200 auf insgesamt rund 4.200 erhöht habe. Trotz Mitgliederzuwachs reichten die Ehrenamtlichen aber nicht aus. «Es sind immer noch zu wenig, um die langen Wartelisten der Nichtschwimmer abzuarbeiten, Strände und auch Veranstaltungen abzusichern», stellt Keip fest.

Mit dem Anstieg der Temperaturen rechnet der 36-jährige ausgebildete Lebensretter Anfang Mai mit Andrang an Flüssen, Seen und Teichen. Auch viele Berliner machen dann Ausflüge an Brandenburger Gewässer. «Die beste Lebensversicherung ist es, gut schwimmen zu können», betont Keip. Deshalb sieht er die Tendenz, dass mehr Menschen ihre eigenen Schwimmfähigkeiten auf den Prüfstand stellen und Kurse belegen wollen, positiv. «Auch das stellt uns natürlich kräftemäßig vor große Herausforderungen.» Die Hälfte der Badetoten im vergangenen Jahr war laut DLRG zwischen 51 und 80 Jahre alt.

Die DLRG-Lebensretter sind in 15 Brandenburger Freibädern tätig, an anderen Stränden setzen Badbetreiber wie etwa Kommunen häufig eigene Rettungsschwimmer ein. Die meisten Strände und Badestellen an den unzähligen Seen im Land sind aber unbewacht.

Im vergangenen Jahr ertranken laut DLRG-Bericht insgesamt 22 Menschen - einer weniger als im Jahr davor. Damit lag Brandenburg als das wasserreichste Bundesland im Ländervergleich zusammen mit Schleswig-Holstein auf dem fünften Platz. 17 Männer und 5 Frauen starben in märkischen Gewässern, der Großteil von ihnen in Seen.

An den kommenden Wochenenden überprüfen die Lebensretter, wie die Einsatztechnik durch Herbst und Winter gekommen ist, darunter Boote und Fahrzeuge an Land. In der Energiekrise habe im vergangenen Jahr so manch Ehrenamtler Sprit aus seiner eigenen Tasche bezahlt oder die Vereinskasse sei angezapft worden, weil das Budget der Kommunen teilweise aufgebraucht war, erzählt Keip. «Die Alternative wäre gewesen, die Arbeit einzustellen. Aber wir sind ja überzeugt, dass unser Job wichtig ist.» An Ehrungen für die Lebensretter mangele es nicht im Land, häufig aber an handfester Unterstützung der Kommunen und Kreise, etwa bei der Übernahme von Nebenkosten.

Ganz Eilige, die zu Ostern schon ein Bad im See nehmen wollen, weist Keip auf aktuelle Wassertemperaturen von durchschnittlich sechs bis sieben Grad hin. Das sei für den Kreislauf enorm belastend und nicht jeder Mensch vertrage das. Niemand sollte sich überschätzen.
dpa/bb
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