In knapp hundert Staaten ist die Infektionskrankheit jedoch nach wie vor heimisch. Unter ihnen haben die Länder auf den amerikanischen Kontinenten die besten Chancen, die Malaria zu eliminieren, schreiben US-Forscher im Medizinjournal «The Lancet».
Die schlechtesten Aussichten haben demnach afrikanische Länder südlich der
Sahara, die die Hauptlast der Infektionskrankheit tragen. In Afrika stirbt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) alle 45 Sekunden ein Kind an Malaria. Weltweit rechnet die
WHO mit fast 250 Millionen Fällen im Jahr. Die Krankheit wird durch die weiblichen Anophelesmücken übertragen, die Erreger sind unterschiedliche Parasiten (Plasmodien). Die Parasiten durchlaufen verschiedene Entwicklungsstufen im Körper des Menschen.
Zur Ausrottung der Malaria seien vor allem Geld, politischer Wille, Forschung und Entwicklung sowie ein Impfstoff nötig, betonen die Infektionsexperten um Richard Feachem von der Universität San Francisco (Kalifornien). Viele Malarialänder hätten jedoch schwache Gesundheitssysteme, eine politisch instabile Lage und starke Bevölkerungswanderungen innerhalb- und außerhalb der Ländergrenzen. Daher sei es für sie besonders schwierig, die Ausrottung der Krankheit in Angriff zu nehmen.
Von den verbliebenen 99 Malarialändern seien 32 dabei, die Infektionskrankheit zu eliminieren. Diese liegen den Autoren zufolge vergleichsweise weit weg vom Äquator. Dazu gehören beispielsweise Argentinien, Mexiko und Südafrika, aber auch China und die Türkei. Mehr als zwei Milliarden Menschen leben in diesen 32 Nationen. (dpa)