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20.02.2016 | 13:08 | Gesundes Essen 

Netflix-Doku macht Lust auf's selber Kochen

Berlin - Fast-Food und Fertiggerichte - nicht alles, was auf den Tisch kommt, ist gut für uns. Man muss den Menschen wieder Lust aufs Selberkochen machen, sagt der US-amerikanische Autor Michael Pollan.

Selbst gekochtes Essen
Wert aufs Essen zu legen, ist wichtig - viele halten sich nicht daran. Die neue Netflix-Doku «Cooked» macht Lust darauf, wieder mehr selbst zu kochen. (c) proplanta
Er hat die Doku «Cooked» entwickelt (Regie neben anderen Oscar-Preisträger Alex Gibney), die auf der Berlinale Premiere feierte und ab Freitag auf Netflix zu sehen ist. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählt Pollan übers Kochen.

Frage: Sie sind so enthusiastisch, was Essen angeht. Was war das beste Gericht, das Sie bisher gegessen haben?

Pollan: Ich hatte tolle Gerichte, ich erinnere mich an ein vegetarisches Menü, das ich im Guggenheim-Museum in Bilbao genießen durfte, das war atemberaubend. Andererseits finde ich Grillhähnchen mit Bratkartoffeln genauso toll, wenn ich es zusammen mit meiner Familie esse.

Frage: Warum ist Kochen so wichtig?

Pollan:  Es ist ein Austausch zwischen Menschen, eine soziale Angelegenheit. Heutzutage leben wir in einer beinahe pornografischen Essenskultur: Wir beobachten Chefköche im Fernsehen, sehen aber nicht, worum es eigentlich geht, nämlich jemanden zu ernähren.

Frage: Viele Menschen scheinen nicht mehr zu können. Warum?

Pollan: Das war einer der Gründe, den Film zu machen. Kochen ist in Gefahr, das Zuhausekochen besonders. Es hat viele Gründe: Wir arbeiten länger, wir sitzen aber auch immer mehr vor dem Bildschirm und Fernseher.

Frage: Wenn man etwas Einfaches kocht, braucht man kaum mehr Zeit, als wenn man etwas Gekauftes aufwärmt. Warum sehen das viele nicht?

Pollan: Einige sind eingeschüchtert, weil Gerichte überall so präsentiert werden, wie sie im Restaurant aussehen. Dann überlassen sie es lieber den Experten. Das ist auch die Botschaft des Marketings: Kochen ist kompliziert. Darauf sind wir reingefallen.

Zur Person: Michael Pollan (61) ist Journalismus-Professor in Berkeley und Bestseller-Autor («Lebens-Mittel: Eine Verteidigung gegen die industrielle Nahrung und den Diätenwahn»). Vom «Time»-Magazin wurde er 2010 zu den 100 weltweit einflussreichsten Menschen gezählt.
dpa
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