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27.09.2021 | 03:10 | Corona-Maßnahmen 

Schärfere 2G-Regeln: Treffen sie arme Menschen härter?

Hannover - Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen hat vor «gesellschaftlichem Konfliktpotenzial» angesichts verschärfter 2G-Regeln in der Corona-Pandemie gewarnt.

2G-Regeln
Wer wenig Geld hat, hat es oft schwerer, sich vor Krankheiten zu schützen - auch in der Corona-Pandemie. Die Landesarmutskonferenz befürchtet, dass arme Menschen von neuen Freiheiten für Geimpfte und Genesene wenig haben werden. Im Gegenteil. (c) Alexander Raths - Fotolia.com
Für Menschen mit wenig Geld oder geringer Bildung sei «zu erwarten, dass sich das negativ auswirken wird», sagte der Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz, Klaus-Dieter Gleitze, der Deutschen Presse-Agentur. Armen Menschen fehle ohnehin das Geld für gesellschaftliche Teilhabe, dies könne sich jetzt noch verschlimmern. Sie ließen sich weniger testen, und auch die Impfquote sei unter armen Menschen Schätzungen zufolge deutlich geringer, warnte er.

Das liege beispielsweise an Ressentiments gegen die Corona-Impfung und dürfte sich auf das Infektionsgeschehen auswirken, meinte Gleitze. Auch seien arme Menschen über die Impfung nicht ausreichend informiert, gleichzeitig hätten sie öfter Vorerkrankungen. Das gesundheitliche Risiko bei einer Corona-Infektion sei daher größer als bei Normal- oder Gutverdienern. Darüber hinaus könnten die Krankheitsverläufe schlimmer ausfallen.

Mit der Corona-Landesverordnung wird die 2G-Regelung und damit die Freiheit für Geimpfte und Genesene ausgeweitet. 2G ist damit beispielsweise in der Gastronomie oder bei Kultur- oder Sportveranstaltungen möglich. Bei einem 2G-Modell reicht ein negativer Corona-Test in der Regel nicht mehr aus, der Alltag für ungeimpfte Menschen könnte daher komplizierter werden.

Er gehe davon aus, dass die Impfquote in gut situierten Vierteln fast doppelt so hoch sei wie an sozialen Brennpunkten, sagte Gleitze. Valide Zahlen gebe es nicht, daher sprach er sich für eine «flächendeckende Impfquoten-Kartierung» aus - an der Stelle seien die Gesundheitsämter gefordert. «Sonst kommen wir ganz schlecht in den Winter», mahnte er.
dpa/lni
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