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20.10.2009 | 14:35 | Schweinegrippe  

Schweinegrippe-Impfung: Regierung in der Kritik

Hamburg - Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat dem Bundesinnenminister und der Bundeskanzlerin eine «katastrophale Informationspolitik» bei den unterschiedlichen Impfstoffen gegen die Schweinegrippe vorgeworfen.

Schweinegrippe-Impfung: Regierung in der Kritik
Dieses «Versagen» berge «medizinisch erhebliche Risiken und Nebenwirkungen», sagte Lauterbach dem «Kölner Stadtanzeiger» (Dienstag). Zwar gebe es faktisch keine Qualitätsunterschiede zwischen den bestellten Impfstoffen. Es sei «aber der verheerende Eindruck» entstanden, solche Unterschiede existierten. Folglich könnten viele Menschen sich nicht impfen lassen. Dabei gebe es hinsichtlich der Schweinegrippe «keinerlei Grund zur Entwarnung».

Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sprach in der «Frankfurter Rundschau» (Dienstag) davon, dass «die Bundesregierung durch ihren Dilettantismus ein fürchterliches Informationschaos» angerichtet habe. Möglicherweise ließen sich infolge dieser Verunsicherung noch mehr Menschen nicht gegen die Schweinegrippe impfen. Montgomery schlug vor, die Impfstoffe zu tauschen. «Der Bund verwendet den normalen Impfstoff und stellt seine Dosen denen zur Verfügung, die das besser getestete Mittel verwenden sollten», sagte Montgomery dem Blatt.

In der «Berliner Zeitung» (Dienstag) fordert Montgomery die Bundesregierung auf, «den für sie bestellten Impfstoff für Schwangere und Kinder zur Verfügung zu stellen und stattdessen den allgemeinen Impfstoff zu benutzen». So könne Glaubwürdigkeit zurückgewonnen werden. Montgomery hält dem Blatt zufolge die Impfung nicht für absolut notwendig. Die Schweinegrippe habe sich als weniger gefährlich erwiesen als die normale saisonale Grippe oder die Vogelgrippe.

Eine Woche vor dem Start der Massenimpfung gegen die Schweinegrippe war die Bundesregierung am Montag dem Vorwurf einer Zwei-Klassen-Medizin entschieden entgegengetreten. Lediglich Soldaten, Bundespolizisten und Krisenstabs-Mitarbeiter erhielten Impfstoff ohne Wirkstoffverstärker - aber nicht, weil dieser weniger Nebenwirkungen hervorrufe, sondern wegen eines schon vor Aufkommen der Schweinegrippe geschlossenen Vertrags. Bundesweit begann am Montag in der Nähe von Dresden die Verteilung des Schweinegrippe- Impfstoffs mit den strittigen Verstärkerstoffen. Die Impfungen sollen am 26. Oktober beginnen. (dpa)
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