«Die Erfahrungen, die wir aus den Vogelgrippe-Studien haben, sind übertragbar auf H1N1», sagte Prof. Tino Schwarz, Facharzt für Medizinische Mikrobiologe und Infektionsepidemiologie vom Krankenhaus Juliusspital in Würzburg, am Dienstag.
Bei der
Vogelgrippe hätten Wissenschaftler herausgefunden, dass durch Impfstoffe mit Wirkverstärkern mehr Antikörper gebildet würden als eigentlich für den jeweiligen Virustyp nötig sind. «Damit werden auch Drift-Mutanten, sofern sie nicht zu weit wegdriften vom Ausgangsstamm, durchaus miterfasst», erklärte Schwarz. Geringe Veränderungen des Schweinegrippe-Virus würden also ebenfalls von Pandemrix abgedeckt. Der Impfstoff enthält Wirkverstärker.
In Norwegen und Großbritannien hatten Ärzte kürzlich verschiedene mutierte Schweinegrippe-Viren nachgewiesen. In Norwegen fand sich in zwei gestorbenen und einem schwer kranken Schweinegrippe-Patienten eine andere Variante des Erregers H1N1, die möglicherweise dazu führt, dass der Erreger tiefer in die Atemwege eindringen kann.
«Wer bereits geimpft ist oder in den nächsten Wochen die Impfung erhält, ist auch vor leicht mutierten Schweinegrippe-Viren gut geschützt», betonte Schwarz. Bis Ende November sollen bundesweit nach Angaben des Gesundheitsministeriums 9,3 Millionen Dosen von Pandemrix ausgeteilt sein. «Der Impfstoff hat sich wie erwartet als gut wirksam und verträglich erwiesen.» Schwarz hatte den Impfstoff am Juliusspital getestet, bevor er in Deutschland zugelassen worden war. (dpa)