Das sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Round Table on Responsible Soja (RTRS), Christopher Wells von ABN Amro, in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Dort ging die dritte internationale Tagung der RTRS-Vereinigung am Donnerstag zuende.
Die Soja-Industrie, die besonders in Südamerika starke Zuwächse verzeichnet, steht wegen großer Umweltbelastungen und der Verdrängung von Kleinbauern in der Kritik. Dadurch wurden auch die Preise für andere Grundnahrungsmittel in die Höhe getrieben. Soja wird als Futtermittel für die Fleischproduktion und die Milcherzeugung unter anderem in Europa eingesetzt, sie dient als Nahrungsmittel für Menschen und wird in zunehmendem Maße als Rohstoff für die Herstellung von Bio-Diesel verwendet.
Das Gütesiegel soll es den Verbrauchern ermöglichen, Sojaprodukte auszuwählen, die unter Einhaltung umwelttechnischer und sozialer Mindeststandards erzeugt und verarbeitet wurden. Die Teilnehmer kommen unter anderem aus Argentinien, Belgien, Brasilien, China, Indien, den Niederlanden, der Schweiz und aus den USA. Der Round Table wird von der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland unterstützt.
Die Einzelheiten des Gütesiegels wurden bei der zweitägigen Tagung in Buenos Aires in Fachgruppen von Vertretern aller beteiligten Organisationen weiter diskutiert und verfeinert. Noch bis zum 30. Mai können auf der Webpage der Vereinigung (
www.responsiblesoy.org) Formulare aufgerufen werden, auf denen Kommentare und Vorschläge zu dem Gütesiegel an comments@proforest.net geschickt werden können. Auf Druck der Erzeuger und der verarbeitenden Unternehmen wird das Gütesiegel genveränderte Sojasorten nicht ausschließen.
Nach dem derzeitigen Zeitplan soll im Januar der fertige Entwurf der Prinzipien, Kriterien und Indikatoren zusammen mit dem ausgearbeiteten Verifizierungssystem zur Abstimmung in den RTRS- Vorstand und anschließend in die Generalversammlung gehen. Danach könnte die Umsetzung beginnen. (dpa)