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03.10.2008 | 02:48 | Krebsforschung 

Studie: Brokkoli macht resistente Krebszellen verwundbar

Heidelberg - Brokkoli enthält nicht nur viele Vitamine und Mineralien, sondern auch einen Wirkstoff gegen aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Brokkoli
(c) proplanta
Der Inhaltsstoff Sulforaphan schwäche widerstandsfähige Tumorstammzellen und mache sie verwundbar, berichten Forscher der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) im Fachjournal «GUT» (online veröffentlicht). Ihren Angaben zufolge konnten bislang selbst neuartige und in anderen Fällen wirksame Krebsmedikamente nichts gegen die Stammzellen von Bauchspeicheldrüsenkrebs ausrichten. Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 12 000 Menschen an dem aggressiven Pankreaskarzinom. Sie überleben die Diagnose selten länger als ein Jahr.

«In anderen Tumoren sind in der Regel weniger als drei Prozent der Krebszellen Tumorstammzellen. Das Pankreaskarzinom beherbergt dagegen zehn Prozent und mehr solcher aggressiven Zellen», erklärte die Hauptautorin der Studie, Prof. Ingrid Herr. Die Zellen schützen sich mit einem speziellen Mechanismus. Der in Brokkoli und anderen Gemüsen aus der Familie der Kreuzblütler wie Blumenkohl, Rosenkohl oder Grünkohl enthaltene Wirkstoff Sulforaphan lege genau diesen Mechanismus lahm, berichten die Forscher.

Bei Versuchen mit Zellkulturen und Labormäusen hemmte Sulforaphan die Blutgefäßbildung im Tumor und das Tumorwachstum, ohne dabei Nebenwirkungen zu verursachen. In Kombination mit Krebsmedikamenten verstärkte sich dieser Effekt noch. «Bereits im letzten Jahr zeigte eine groß angelegte kanadische Studie mit 1338 Patienten mit einem Prostatakarzinom, dass ein hoher Verzehr von Brokkoli und auch Blumenkohl die Patienten vor der Metastasierung des Tumors schützen konnte», berichtete Herr.

Jetzt sollen in einer weiteren Studie Bauchspeicheldrüsenkrebs- Patienten neben der herkömmlichen Therapie auch Sulforaphan bekommen, kündigte Herr an. «Wir wollen prüfen, ob die Patienten von der zusätzlichen Einnahme von Sulforaphan profitieren, welche Menge dazu notwendig ist, und ob allein der Verzehr von Brokkoli und Blumenkohl die Krebstherapie unterstützen kann.» (dpa)
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