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25.01.2007 | 10:25 | ISM 2007 

Süßwaren-Trends: Bio- und Wellnessboom beim Naschen

Köln - Pralinen in Pommes-Form, TÜV-geprüfte Schokolade, Bio-Schaumküsse und schwimmende Zuckerschiffchen im Kaffee:

Pralinen
(c) proplanta
Bei Geschmack und Fantasie sind der Süßwaren-Industrie praktisch keine Grenzen gesetzt. Die Branche will den Appetit der Verbraucher kräftig anregen, nachdem das vergangene Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Von diesem Sonntag an geben 1609 Aussteller aus 72 Ländern den Fachbesuchern aus aller Welt bei der 37. Internationalen Süßwaren-messe (ISM) in Köln vier Tage lang Kostproben ihrer neuen Zuckerwaren, Schokoladen, feinen Backwaren, Eis-Variationen oder Knabberartikel. Die drei Haupttrends lauten dabei Bio, Wellness und «Premium», wie Vertreter aus Industrie und Handel im Vorfeld mitteilten.

Angesichts des Wellness-Booms und des Verbraucher-Wunsches nach gesunder Ernährung bringt die Industrie verstärkt Produkte mit «Zusatznutzen» in die Regale, wie Holger Wenzel vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) erklärt. Süßwaren werden etwa Vitamine oder besondere Nährwerte zugesetzt - Powerriegel zur Immunsystem-Stärkung, Fitness-Snacks als Energiespender oder Kaubonbons für den Elektrolyt-Haushalt nach dem Sport gehören zur Palette dieser Neuheiten. Angeboten werden auch cholesterinfreie und fettarme Soja-Snacks aus China oder «Beauty Snacks» auf Trockenobst-Basis.

Eine Schokolade mit einem speziellen Soja-Keim-Extrakt soll gar die weiblichen Hormone positiv beeinflussen, wie die Koelnmesse verriet. Bio-Produkte werden nach Branchen-Angaben auch weiter in aller Munde sein, etwa als Gebäck, Müsli, Dragees, Schokolade oder Brotaufstrich.

Immer beliebter werden zudem Süßwaren und Knabberartikel aus dem hochpreisigen Bereich. «Verbraucher achten verstärkt auf Qualität und gönnen sich etwas Besonderes», sagt HDE-Hautgeschäftsführer Wenzel. Mit einer TÜV-geprüften Schokolade, bei der Qualität und Produktsicherheit unter die Lupe genommen und zertifiziert wurden, wartet ein deutscher Hersteller bei der wichtigen Leitmesse auf, zu der auch Bundesernährungs-minister Horst Seehofer (CSU) am Sonntag erwartet wird. Zum zweiten Mal geht in Köln fast zeitgleich die Zuliefermesse «ProSweetsCologne» an den Start, bei der 285 Anbieter Technologien und Anlagen für Herstellung, Verarbeitung, Verpackung und Lebensmittelsicherheit zeigen (29.1.-1.2.).

Zwar verspeisten die Bundesbürger im vergangenen Jahr mit fast 32 Kilogramm Süßwaren pro Kopf noch etwas mehr als 2005, zugleich schmolzen die durchschnittlichen Ausgaben für Schokolade & Co. aber um 1,1 Prozent auf 112 Euro. Der Branche stoßen die Niedrig-Preise bitter auf: Einer Studie des Marktforschungsinstituts AC Nielsen zufolge zahlt der deutsche Endverbraucher unter 15 europäischen Ländern mit Abstand am wenigsten für einen Warenkorb mit den identischen zwölf Markenprodukten. Zugleich werden magere Getreide- und Kartoffelernten wichtige Rohstoffe erheblich verteuern. Die Süßwaren-Preise werden daher 2007 in Deutschland steigen.

Nicht unbedingt jedermanns Geschmacksnerv dürfte der «nukleare Schlamm» treffen, ein zur ISM vorgestellter giftgrüner und ultrasaurer Kauriegel aus den USA. Ungewöhnlich auf den Durchschnitts-Gaumen dürften auch Pralinen aus Entenstopfleber, kandidierten Feigen und Schokolade wirken, die als raffinierte Neuheit zu Wein oder Champagner präsentiert werden. Weder mit Ketchup noch mit Mayo schmecken Pommes, die zwar nach echten Fritten aussehen, tatsächlich aber süß und nussig schmecken.

Quelle: dpa 25.01.2007
© dpa



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