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28.04.2010 | 15:41 | Lebensmittel-Smileys  

Umfrage: Mehrheit will «Smileys» für Gaststätten

Berlin - Eine große Mehrheit der Bundesbürger ist dafür, dass Gaststätten und Lebensmittelbetriebe mit einem «Smiley» gekennzeichnet werden sollen.

Umfrage: Mehrheit will «Smileys» für Gaststätten

93 Prozent halten die Gesichter- Zeichen, die bereits in Dänemark über Hygienemängel aufklären, auch in Deutschland für sinnvoll. Das ergab eine Emnid-Umfrage unter 1.003 Bundesbürgern für die Verbraucherorganisation Foodwatch, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. In Bayern und in Berlin ist die Zustimmung zu den Gesichtern besonders hoch: Dort sprachen sich 98 beziehungsweise 97 Prozent dafür aus, während es in Sachsen und Thüringen beispielsweise 89 Prozent sind.

Das System mit den Gesichtern funktioniert so: Die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen werden in Dänemark per Aushang und im Internet veröffentlicht. Die Kunden können sehen, ob eine Würstchenbude, ein Restaurant oder ein Fleischbetrieb einwandfrei ist oder ob Kontrolleure etwas zu beanstanden hatten. Der Berliner Bezirk Pankow, in dem auch der Stadtteil Prenzlauer Berg liegt, hatte im vergangenen Jahr eine Liste über Hygienemängel von Betrieben und Gaststätten im Internet veröffentlicht und war auf großes Interesse gestoßen. Pankow wünscht sich das System für ganz Berlin.

Nach mehreren Gammelfleischskandalen trat vor knapp zwei Jahren das Verbraucherinformationsgesetz (VIG) in Kraft. Die Behörden sollen bei Verstößen «schwarze Schafe» veröffentlichen. Die FDP im Bundestag fordert eine Überarbeitung. Der FDP-Verbraucherpolitiker Erik Schweickert sagte, die Ansprüche der Bürger auf Information sollten in einem einheitlichen Gesetz zusammengefasst werden.

Opposition und Verbraucherschützer halten das VIG für eine Mogelpackung. Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn sagte der «Saarbrücker Zeitung» (Mittwoch), der Anlegerschutz, das Gesundheitswesen und die Telekommunikation würden ausgeklammert. Das mache das Gesetz löchrig wie einen Schweizer Käse. Das Bundesverbraucherministerium hatte die Regelung dagegen verteidigt und will Mitte Mai eine Bilanz vorlegen. (dpa)

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